Heidelberg. Selbst wenn ein Elternteil erst in hohem Alter an Krebs erkrankt, erhöht sich damit das Krebsrisiko der Kinder. Mit dieser Beobachtung haben Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums die Annahme widerlegt, dass ein Zusammenhang lediglich für Krebsfälle in jungen Jahren bestehe, teilte das Zentrum am Dienstag in Heidelberg mit. Die Forscher hatten knapp acht Millionen Einträge aus der schwedischen Familien-Krebs-Datenbank ausgewertet.

Demnach ist das familiäre Risiko selbst dann erhöht, wenn ein Elternteil erst im Alter von 70 bis 89 Jahren an Krebs erkrankt. So hätten schwedische Kinder, deren Eltern zwischen 70 und 79 Jahren Darmkrebs entwickeln, ein fast doppelt so hohes Risiko wie der Bevölkerungsdurchschnitt, bis zum 60. Lebensjahr ebenfalls zu erkranken. Das Risiko steigt sogar dann, wenn die Eltern erst mit über 90 Jahren erkranken.

Die Forscher gehen davon aus, dass genetische Faktoren die Grundlage für familiär gehäufte Krebsfälle sind. In künftigen Studien wollen sie auch Daten über Ernährung und Lebensstil auswerten.