Rauchen ist in Industrieländern die Hauptursache für Blasenkrebs. Einer Studie zufolge sind Tumore von Rauchern oft agressiver.

Miami/Los Angeles. Der Schweregrad einer Blasenkrebserkrankung lässt sich offenbar vorhersagen. US-Mediziner fanden biologische Merkmale, die den Verlauf bestimmen. Vor allem zeige die Studie, dass die Tumore aggressiver sind und häufiger zum Tod führen, je häufiger ein Patient raucht, berichten die Forscher im Fachjournal "Cancer".

Rauchen ist in Industrieländern die Hauptursache für Blasenkrebs. Ob es auch den Verlauf der Krankheit beeinflusst, war jedoch unklar. Die Mediziner der University of Miami untersuchten dazu das Rauchverhalten und den Verlauf der Blasenkrebserkrankung von 212 Patienten. Dabei stellten sie fest, dass Personen, die intensiv rauchten, wahrscheinlicher eine tödliche Form von Blasenkrebs entwickelten als solche, die nicht oder wenig rauchten. Die Studiendaten weisen darauf hin, dass die schädlichen Effekte des Rauchens sich mit zunehmendem Zigarettenkonsum schrittweise verstärken. Weitere Faktoren, die das Überleben der Patienten beeinflussten, waren Alter, Stadium der Erkrankung, chirurgische Kriterien und die Begleittherapie.

Die Forscher entdeckten auch, dass Tumore, die eine tödliche Form angenommen hatten, Veränderungen in neun bestimmten Proteinen aufwiesen. "Wir haben neun molekulare Marker entdeckt, die belastbar und reproduzierbar eine Prognose des Blasenkrebses ermöglichen", sagt Anirban Mitra von der University of Southern California in Los Angeles. Patienten, die in mindestens sechs der neun Proteine Veränderungen zeigten, hatten eine sehr schlechte Prognose. Vermutlich, so die Forscher, würden solche Patienten von einer besonders aggressiven Therapie profitieren.