Mehr als 1300 Freiwillige machten mit bei der Wintervogelzählung und erfassten fast 44 000 Gartenvögel in Mecklenburg-Vorpommern.

Schwerin. Die diesjährige „Stunde der Wintervögel“ war für Mecklenburg-Vorpommerns Naturliebhaber ein Erfolg. Mehr als 1300 Freiwillige beteiligten sich an der Wintervogelzählung des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) am vergangenen Wochenende, wie Nabu-Sprecherin Manuela Heberer am Montag in Schwerin bilanzierte. Im vorigen Jahr waren es gut 1200 Vogelfreunde, die im Land an der bundesweiten Aktion teilnahmen. Auch die Zahl der erfassten heimischen Gartenvögel stieg von gut 35 000 im Januar 2012 auf jetzt fast 44 000 Tiere an. Etwa jeder vierte gezählte Vogel in Städten und Dörfern war ein Haussperling und jeder siebte eine Kohlmeise.

Bei der Wintervogelzählung, die zum dritten Mal in Deutschland stattfand, sollten Freiwillige eine Stunde lang die Vögel in Gärten, an Futterhäuschen, auf dem Balkon oder im Park zählen. Gefragt waren ausschließlich Ergebnisse aus Siedlungen, nicht aber die Vögel im Wald oder auf dem freien Feld. Der Naturschutzbund erhofft sich von den Daten Aufschluss über die Bestandsentwicklung der deutschen Gartenvögel. Die Beobachtungen können bis zum 14. Januar per Post, Telefon oder im Internet gemeldet werden.

Der bundesweit am häufigsten gezählte Siedlungsvogel ist eigentlich die Kohlmeise. Mit fast 6000 Exemplaren nimmt sie 2013 in Mecklenburg-Vorpommern aber nur Platz zwei hinter dem Spatz oder Haussperling ein, der mit knapp 11 000 Tieren auf den ersten Rang der Zählliste im Land kommt, wie Heberer sagte. Andere Arten seien Grünfink, Blaumeise und Amsel sowie die Mönchsgrasmücke, eigentlich ein Zugvogel, der nur in milden Wintern im Brutrevier bleibt.

Das verhältnismäßig warme Wetter hätte den Vogelfreunden durchaus auch einen Strich durch die Rechnung machen können, erklärte Heberer. Normalerweise kämen heimische Vögel nur bei Frost und Schnee zur Nahrungssuche in die Nähe der Menschen und ließen sich in Gärten und Futterhäuschen nieder. Dieses Jahr aber scheine der Trend umgekehrt. Obwohl Wald und Flur genügend Futter böten, seien im Nordosten mehr Vögel in Städten und Dörfern beobachtet worden.