Marburg. Eine Psychotherapie ist eine bewährte Methode, um Patienten mit psychischen Erkrankungen zu behandeln. Sie wirkt auch bei einer Panikstörung, die mit plötzlicher heftiger Angst, Herzrasen und Schwitzen einhergeht. Forscher der Universität Marburg konnten jetzt erstmals nachweisen, dass eine kognitive Verhaltenstherapie messbare Effekte auf bestimmte Hirnregionen hat. Bei dieser Form der Psychotherapie steht die gedankliche Auseinandersetzung mit einem Problem im Vordergrund, das Erkennen und Bewerten von Einstellungen, deren Überprüfung und Korrektur.

In der Zeitschrift "Biological Psychiatry" berichten die Forscher über ihre Ergebnisse. Mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie zeigten sie, dass bei Patienten mit Panikstörungen ein bestimmter Bereich im Stirnlappen des Gehirns hyperaktiv ist, der insbesondere für die Steuerung von Gefühlen zuständig ist. Nach der Teilnahme an einer kognitiven Verhaltenstherapie war im Vergleich zu gesunden Studienteilnehmern kein Unterschied in der Aktivität mehr erkennbar. Außerdem zeigte sich bei Patienten mit einer Panikstörung eine engere Verknüpfung dieses Stirnlappenbereichs mit den Regionen der Furchtverarbeitung, wie etwa dem sogenannten Mandelkern.

Die Forscher ziehen aus ihrer Studie den Schluss, dass die kognitive Verhaltenstherapie vor allem auf Hirnregionen mit Steuerungsfunktionen wirkt und darüber auch auf Bereiche, in denen Angst verarbeitet wird.