Berlin. Für ihre "rückwärtsgewandte Klientelpolitik" zeichnete der Naturschutzbund (Nabu) Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) mit dem "Umwelt-Dinosaurier" 2012 aus. Die Naturschützer verleihen die 2,6 Kilogramm schwere Zinn-Echse seit 1993 alljährlich an eine Person, die ihnen im zu Ende gehenden Jahr besonders negativ aufgefallen war.

Im Bereich Landwirtschaft gehe Ilse Aigner "im Wesentlichen auf die Wünsche der Agrarindustrie und des Bauernverbandes ein", begründete Nabu-Präsident Olaf Tschimpke am Donnerstag die Wahl der Preisträgerin. Gießkannenartig würden immer noch Betriebe gefördert, die durch großflächigen Maisanbau, Pestizideinsatz und Massentierhaltung der Umwelt schadeten. Tschimpke: "Steuergelder müssen an konkrete Leistungen im Natur- und Umweltschutz geknüpft werden."

Ein Sprecher Aigners entgegnete, Deutschland habe die Modernisierung der Landwirtschaft vorangetrieben und setze auf regional einheitliche Hektarprämien. Damit werde nicht länger die Produktion, sondern die nachhaltige Bewirtschaftung gefördert.