Warum sind Schweine so hervorragend als Trüffelsucher geeignet? Es sind die mehr als 1000 Geruchsgene, die sie zu Superschnüfflern machen.

Wageningen. Die Gene der Schweine erklären, warum sie so gute Trüffelsucher sind: Sowohl Haus- als auch Wildschweine besitzen mehr Geruchsgene als die meisten anderen Säugetiere. Das zeigt die bisher umfassendste Analyse des Schweine-Erbguts durch ein internationales Forscherteam. Demnach sind mehr als 1300 Gene nur für die Funktion der verschiedenen Duftsensoren zuständig. Dies spiegele wider, wie stark diese Tiere sich bei der Nahrungssuche auf ihren Geruchssinn verlassen, berichten die Forscher im Journal "Nature".

Der Erbgut-Vergleich von Wildschweinen aus verschiedenen Gegenden ergab zudem, dass sich die Vorfahren der europäischen und asiatischen Wildschweine schon vor einer Million Jahren voneinander trennten. Ursache dafür sei wahrscheinlich ein Kälteeinbruch zu dieser Zeit, der beide Populationen voneinander isolierte, mutmaßt Erstautor Martien Groenen von der Universität Wageningen (Niederlande).

Die neuen Genanalysen geben auch Aufschluss darüber, wo der Mensch vor rund 10 000 Jahren die ersten Hausschweine aus ihren wilden Vorfahren züchtete: Domestizierte Rassen entstanden demnach voneinander unabhängig im westlichen Eurasien und in Ostasien. "Der aus den genetischen Unterschieden rekonstruierte Stammbaum zeigte eine klare Trennung zwischen europäischen und asiatischen Zuchtrassen", so die Forscher.