Australier an der Ostküste genossen den besten Blick auf das Naturspektakel. Standort für die perfekte Sonnenfinsternis war Cairns.

Sydney. Eine perfekte Sonnenfinsternis hat im Nordosten Australiens am Mittwoch mehr als 60.000 Schaulustige zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Viele waren eigens nach Cairns und Port Douglas angereist und säumten rund 2500 Kilometer nördlich von Sydney die Strände. Dabei sah es am Morgen zunächst gar nicht gut aus: der Sonnenaufgang fand hinter Wolken statt. Pünktlich zum Start der Sonnenfinsternis riss dann die Wolkendecke doch noch auf. Um 06.39 Uhr Ortszeit wurde es schattig und dunkel, die Mondscheibe verdeckte die Sonnenscheibe vollständig.

Wie ein Diamantring sah das Himmelspektakel aus, fanden Beobachter: der helle Ring, der um den Mond noch zusehen war, und ganz am Rand ein grell schillerndes Funkeln, als die Sonnenstrahlen wieder zum Vorschein kamen. Einen echten Diamantring hatte Tony aus Tasmanien für seine Freundin Julia dabei. Zum Höhepunkt der Finsternis ging er auf die Knie, holte den Ring hervor und fragte seine Freundin: „Willst Du mich heiraten?“ Die beiden präsentierten sich anschließend glücklich im Lokalfernsehen.

Wissenschaftler, Hobbyastronomen und Neugierige fühlten sich reich belohnt. „Wenn es dunkel und kalt wird, wird einem klar, wie zerbrechlich das Leben ist“, sagte Wissenschaftlerin Natalie Dillon Lokalreportern. „Es zeigt, dass wir unsere Existenz der Sonne zu verdanken haben.“ In Port Douglas fand am Mittwoch der „Sonnenfinsternis-Marathon“ statt. Er begann nicht mit einem Startschuss, sondern, als die Sonne wieder hinter dem Mond zum Vorschein kam.