Erforschung des Planeten soll neue Erkenntnisse über die Ursprünge unseres Sonnensystems liefern. Startzeit am 5. August ist 17.34 Uhr MESZ.

Miami. Jupiter bekommt Besuch: Die Nasa schickt eine Raumsonde zur Erforschung des größten Planeten unseres Sonnensystems ins All. Die solarbetriebene "Juno" mit ihren Windmühlenflügeln soll den Gasriesen 2016 erreichen und ihm so nahe kommen wie kein Raumfahrzeug zuvor. Die Mission wird rund 770 Millionen Euro kosten. Der Start ist für Freitag 17.34 Uhr MESZ in Cape Canaveral (Florida) geplant.

Nach ihrer Ankunft soll die Sonde nach ihrer 675-Millionen-Kilometer-Reise in eine stark elliptische Umlaufbahn einschwenken, die über Jupiters Pole führt. Auf dieser Bahn soll sie den Planeten in einem Jahr 33-mal umkreisen und sich dabei den äußersten Wolken bis auf 5000 Kilometer nähern. Wenn "Juno" ihre Runden absolviert hat, soll sie gezielt auf den Planeten abstürzen. Jupiter ist mit einem Durchmesser von rund 143 000 Kilometern nicht nur der größte Planet unseres Sonnensystems - er hat auch am meisten Masse. Er ist außerdem der erste Planet, der sich nach der Entstehung der Sonne formte. Seine Struktur könnte Forschern deshalb neue Hinweise auf die Ursprünge des Sonnensystems geben. Jupiter besteht vor allem aus Wasserstoff und Helium. Die Sonde soll vor allem den Wassergehalt in Jupiters Atmosphäre erkunden und herausfinden, ob der Planet einen festen Kern hat. Die Nasa will auch mehr über Jupiters Magnetfeld nahe den Polen erfahren.

"Juno" hat quasi ein Gastgeschenk für Jupiter im Gepäck: An Bord ist eine Plakette zu Ehren von Galileo Galilei. Der italienische Astronom entdeckte 1610 die Jupiter-Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto.