Wien. Bei der Erforschung der Intelligenz von Tieren überraschen Papageien und Rabenvögel immer wieder mit ihrem Verhalten, insbesondere beim Lösen von technischen Aufgaben. Kognitionsbiologen der Universität Wien haben jetzt Flexibilität und Effizienz von neukaledonischen Krähen und Keas, neuseeländischen Großpapageien, verglichen. Sie konfrontierten die Vögel mit einem viereckigen Plexiglaswürfel. Jede Seitenwand ermöglichte den Tieren einen anderen Zugang zu einer Belohnung, die im Inneren auf einer Plattform lag.

Die schwierigste Lösung für die Keas war der Gebrauch des Stabes als Werkzeug. Dass sie ihn dennoch benutzten, war für die Forscher besonders bemerkenswert, da Keas als Höhlenbrüter beim Nestbau keine Stöckchen verwenden und vermutlich keine Prädisposition für den Gebrauch von derartigem Material als Werkzeug haben. Zudem haben sie mit ihrem krummen Schnabel Mühe, ein längliches Werkzeug als Verlängerung des Schnabels einzusetzen. Größte Herausforderung für die Krähen war, zum Öffnen eines Fensters einen Haken zu ziehen. Im Alltag benutzen sie oft Werkzeuge, um gefährlich aussehende Gegenstände aus der Distanz zu untersuchen; die direkte Berührung und das Ziehen neuer Objekte sind ihnen daher unheimlich.

Die Forscher erhoffen sich von den Ergebnissen mehr Einsicht in die Evolution von Intelligenz.