Hamburg. In Deutschland drohen Gefahren für Kernkraftwerke weniger durch schwere Erdbeben als durch Gewitter und Sabotage-Akte. Nach Ansicht von Kernkraft-Kritikern könnte ein Terrorangriff eine fatale Bedrohung sein, durch den gezielt die Strom- und Ersatzstromversorgung eines Kraftwerks lahmgelegt würde. Ein Angriff auf den Reaktor selbst wäre dann möglicherweise nicht einmal nötig.

Es gibt auch weniger spektakuläre Auslöser für Stromausfälle in Kraftwerken - etwa Netzstörungen nach Blitzeinschlägen. Problematisch sei daran, dass ein Umschalten auf die kraftwerkseigene Notstromversorgung nicht immer reibungslos klappe, erklärt der Atomexperte der deutschen Sektion der Ärzteorganisation IPPNW, Henrik Paulitz. 2006 passierte dies im schwedischen AKW Forsmark. Die Kühlpumpen waren zeitweilig ohne Strom. Nach Aussage unabhängiger Fachleute fehlten nur Minuten bis zu einem schweren Unfall, was offizielle Stellen bestritten.

Deutsche Betreiber halten eine Zuspitzung wie in Japan in ihren Meilern für ausgeschlossen. Bei Schäden am Kühlkreislauf stünden mehrstufige Notsysteme zur Verfügung.