Der Bramstedter Arved Fuchs hat mit seinemTeam nach 65 Kiliometern das erste Etappenziel seiner Avanersuaq-Expedition - die Gemeinde Siorapaluk - erreicht

Siorapaluk, 16. April 2012

Am Wochenende haben wir die erste Etappe der "Avanersuaq"-Expedition erreicht. Der Abschnitt von Qaanaaq bis zur kleinen Gemeinde Siorapaluk hatte eine Gesamtlänge von ca. 65 Kilometern. Die Reise bis hierher hat gut funktioniert, die Hunde arbeiten gut, mitunter merkt man den jüngeren Tieren allerdings noch an, dass sie wenig Erfahrung haben - außerdem gab es an einigen Stellen offenes Wasser zu sehen, was für die Jahreszeit sehr ungewöhnlich ist.

Wir haben hier in Siorapaluk ein kleines Gästehaus bezogen, um uns vor der großen Etappe noch einmal neu organisieren zu können. Vor Ort haben wir unseren japanischen Freund Ikuo wie geplant getroffen. Ikuo wird uns zusammen mit zwei anderen Jägern auf der nächsten Etappe begleiten.

Die Jäger werden sich uns auf einem Teil der Wegstrecke anschließen. Ihre Planungen überschneiden sich mit unseren, daher bietet es sich an, ihre Ortskenntnisse zu nutzen, um den schweren Anstieg zum Gletscher leichter zu managen.Gerade an den Stellen, wo der Anstieg recht steil wird, haben sich die Jäger angeboten, uns zu helfen. Diese Hilfe werden wir dankend annehmen, da allein das Hundefutter einen Großteil der Last ausmacht und sollten wir einen Teil dieser Last kurzzeitig abgeben können, wäre das für uns sehr vorteilhaft.

Unsere ursprünglichen Planungen sahen vor, den Weg zum Inlandeis über den Clements Markham Gletscher zu wählen. Der Aussage Ikuos nach soll der Anstieg dorthin nicht allzu schwer sein.

Allerdings hat sich das Wetter über das Wochenende verschlechtert, von der Seeseite her ist das Eis an vielen Stellen bereits aufgebrochen. Der geplante Weg um die Kaps herum ist daher für uns momentan nicht durchführbar. Hier in Siorapaluk beträgt die Eisdicke gemessene 1.10 Meter. Direkt an den Kaps bricht das Eis jedoch bereits auf - das mag daran liegen, dass das Meer wärmer als gewöhnlich ist. Wir können daher auf keinen Fall den Weg über den Clements Markham Gletscher wählen.

Da sich Ikuo in dieser Region jedoch bestens auskennt, haben wir schnell eine Alternativroute gefunden. Wir werden schon am heutigen Montag wieder aufbrechen, um östlich von Siorapaluk einen anderen Weg auf das Inlandeis zu wählen. Wir müssen über den Siorarssuaq Gletscher reisen. Dieser hat jedoch einen wesentlich steileren Anstieg als der ursprünglich geplante Gletscher nordwestlich von Siorarapluk. Für uns und die Hunde wird der Weg auf das Plateau damit um einiges anstrengender werden als gedacht - aber mit der Hilfe Ikuos und der Jäger werden wir das hoffentlich schaffen...

Wir werden berichten!