Eigentlich sei er wegen der Schwarzwälder Kirschtorte nach Deutschland gekommen, sagt Chakra Banerjee schmunzelnd. Doch wer den 27-jährigen Inder etwas näher kennt, weiß, dass die eigentliche Triebfeder sein Wissensdurst war.

Nachdem Banerjee an der Eliteuniversität seiner Heimatstadt Kalkutta mit Bravour den Bachelorabschluss zum Wirtschaftsingenieur absolviert hatte, begann er vor zwei Jahren am NIT (Northern Institute of Technology) und an der Technischen Universität in Harburg ein Doppelstudium - und gründete nebenbei ein 20-köpfiges Team, das sich für ein Schulprojekt im Slum von Delhi engagiert.

Vom Hamburger Angebot, parallel zwei Masterabschlüsse zu machen, erfuhr Banerjee von seinem Bruder Sankha (28), der damals an der Technischen Universität München studierte. Auch Chakra hat den Entschluss, in Deutschland zu studieren, nie bereut. In den knapp zwei Jahren seines Aufenthalts hat er das Land ausführlich bereist. Er mag die Deutschen, die zwar reservierter seien als seine Landleute, aber gleichzeitig nett und hilfsbereit.

Das Doppelstudium führt dazu, dass Banerjee oft bis in den Abend hinein Kurse besucht. Anschließend bleibt dann aber noch Zeit, um bei Flutlicht mit Kommilitonen bis Mitternacht Fußball zu spielen.