Kinder zwischen acht und zwölf Jahren können bereits zum siebten Mal “echte“ Hamburger Professoren ausfragen.

Schon der griechische Philosoph Heraklit hatte es erkannt: "Lehren heißt, ein Feuer entfachen, und nicht, einen leeren Eimer füllen." Wie schnell und mit welcher Kraft Kinder für Wissen und Entdeckung brennen, zeigt sich seit 2002 jedes Jahr bei den sogenannten Kinder-Unis. Auch Heraklit, der etwa von 540 bis 475 v. Chr. in Griechenland lebte, wäre von diesen Veranstaltungen bestimmt begeistert gewesen.

Ob Kiel oder Wismar, Bremen oder Kempten, Aachen oder Cottbus, Birkenfeld oder Görlitz - insgesamt werden rund 65 Kinder-Unis in diesem Jahr stattfinden. Um den jungen Nachwuchsforschern auch in Hamburg die Möglichkeit zum Lernen und Fragen zu geben, bietet die Universität Hamburg vom 28. September bis zum 2. November insgesamt sechs Vorlesungen zu den unterschiedlichsten Themen aus Physik, Medizin und Archäologie an.

Die Vorlesungen, die in dem großen Audimax im Von-Melle-Park 4 stattfinden, sind jeweils am Montag. Ab 17 Uhr können alle interessierten Kinder zwischen acht und zwölf Jahren den Professoren Löcher in den Bauch fragen. Denn: Wenn es keine Fragen gibt, gibt es keine Antworten.

Nachdem in den vergangenen Jahren Fragen wie "Warum haben Ameisen Königinnen?", "Wie findet mein Computer, was ich suche" oder "Warum gibt es Kriege?" beantwortet wurden, beginnt die Kinder-Uni 2009 am Montag, dem 28. September, recht stürmisch. Denn Professor Michael Schatzmann, der als Kind schnelle Autos bauen wollte, wird dem Ursprung des Windes auf den Grund gehen. In den folgenden Wochen haben die Kinder dann die Möglichkeit zu lernen, wie das Hirn funktioniert, was Ötzi in den Bergen so gemacht hat, wie man Wärme in Strom verwandelt und warum Schokolade braun und nicht lila ist. Und so stürmisch, wie die Kinder-Uni beginnt, so explosiv endet sie am 2. November. Dann erläutert Geologie-Professor Matthias Hort, der als Kind Polarforscher werden wollte, warum Vulkane ausbrechen.

Der Eintritt zur Kinder-Uni ist frei, zudem gibt es für jede besuchte Vorlesung einen Stempel in den Studentenausweis, der selbstverständlich dazugehört. Auch die Eltern sind herzlich willkommen, dürfen den großen Hörsaal aber nicht betreten. Sie können die 45 Minuten langen Vorlesungen aber auf einer Leinwand im benachbarten Hörsaal verfolgen.

Den Abschluss bildet eine fulminante Show am Sonntag, den 8. November. Wie im vergangenen Jahr werden die "Physikanten & Co." anhand von Experimenten zum Mitmachen und Staunen die Welt erklären. In diesem Jahr gibt es die "Warm, wärmer, heiß"-Klimashow, inklusive einer Solarzelle zum Bassspielen und eines Feuertornados. Hier kostet der Eintritt fünf Euro, es sei denn, die Kinder haben mindestens vier Stempel in ihrem Studentenausweis, dann ist der Eintritt frei.

Diese Kinder-Uni, auf der "echte" Professoren über ihre Forschungsergebnisse berichten, ist bereits die siebte, die in Hamburg stattfindet. Seit 2003 beteiligt sich die Universität an dem bundesweiten Projekt, das von der Körber-Stiftung und der Zeitschrift "Geolino" gefördert und vom Abendblatt unterstützt wird. Die erste Kinder-Uni fand 2002 in Tübingen statt. Inzwischen gibt es das Modell auch in Österreich und Italien.

Mehr Informationen, Bilder und Videos speziell zur Hamburger Kinder-Uni finden sich im Internet unter: www.kinderuni-hamburg.de

mehr Informationen zu Kinder-Unis in Deutschland gibt es im Internet unter: www.die-kinder-uni.de