Ein neuer Klimaschutzvertrag der Vereinten Nationen sollte nicht, wie bisher das Protokoll von Kyoto, Verpflichtungen für einzelne Länder vorgeben, sondern ein Gesamtbudget des noch vertretbaren CO2-Ausstoßes bis zum Jahr 2050 festlegen und dieses auf alle Länder der Welt gerecht verteilen.

Diesen Vorschlag machte gestern der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) der Bundesregierung in seinem Sondergutachten "Kassensturz für den Weltklimavertrag - der Budgetansatz".

Er liefert im Vorfeld des entscheidenden Uno-Klimagipfels (7. bis 18. Dezember in Kopenhagen) neuen Diskussionsstoff. Denn die Zuteilung der nationalen CO2-Budgets sollte, so der WBGU, dazu führen, dass der Pro-Kopf-Ausstoß in allen Ländern gleich hoch wird. Er darf maximal 2,7 Tonnen CO2 pro Jahr (t CO2/a) betragen - zum Vergleich: Jeder Deutsche verursacht derzeit etwa zehn t CO2/a; in China liegt der Pro-Kopf-Ausstoß bei vier, in den USA bei 20 t CO2/a.