Ein französischer Forscher entdeckte die neue Virus-Art in einem Patienten aus Kamerun. Das Virus ist von Gorillas auf den Menschen übergesprungen.

Ein neues Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) ist aufgetaucht. Ein französischer Forscher entdeckte die neue Virus-Art in einem Patienten aus Kamerun. Das Virus ist von Gorillas auf den Menschen übergesprungen, schreibt Jean-Christoph Plantier (Universität Rouen) im Fachjournal "Nature".

HIV-ähnliche Viren kommen in vielen Affenarten vor. Diese Viren werden SIV genannt. Interessanterweise erkranken die natürlichen Wirte, die Menschenaffen, nicht an Aids. "Schon die Virus-Art HIV-1 ist in den vergangenen Jahrzehnten mindestens dreimal aus Primaten - zweimal aus Schimpansen, einmal aus Gorillas - auf den Menschen eingewandert", sagt Professor Joachim Hauber vom Hamburger Heinrich-Pette-Institut (HPI) dem Abendblatt. "Jetzt wurde wohl mit molekulargenetischen Methoden eine weitere Einwanderung beschrieben, ein Vorgang, mit dem auch in Zukunft zu rechnen ist, weil immer wieder Fleisch von Gorillas verzehrt wird." Eine Gefahr, dass erfolgreiche Behandlungsstrategien gegen Aids durch diese neuen Virus-Arten unwirksam werden, sieht der HIV-Experte nicht.