Beteigeuze, der im Sternbild des Orion funkelt, ist ein sogenannter Roter Überriese. An die Stelle unserer Sonne versetzt, würde er die inneren Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars verschlucken und sich fast bis zu Umlaufbahn von Jupiter erstrecken.

Diesen Vergleich zieht Prof. Kiichi Ohnaka vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Unter seiner Leitung gelang einem internationalen Astronomen-Team die bisher schärfste Darstellung eines sterbenden Riesensterns, schreibt die Max-Planck-Gesellschaft (MPG).

Beteigeuze befindet sich in der letzten Phase seines Lebens. Er bläst riesige Mengen von Molekülen und Staub als "Sternenwind" ins All. Das weiß man. Doch wie verliert der Stern seine Materie? Immerhin büßt der rote Überriese jährlich ungefähr die Masse der Erde an Substanz ein.

Mit einem speziellen Gerät des Very Large Telescope Interferometer (VLTI), das auf dem Cerro Paranal in Chile steht, nahmen die Astronomen den Stern unter die Lupe. "So können wir diese Bewegungen in unterschiedlichen Bereichen der Sternoberfläche studieren", sagt der Forscher. Die Beobachtungen ergaben, dass sich die Atmosphäre des Sterns mit einer Geschwindigkeit von 40 000 Kilometern pro Stunde auf und ab bewegt. Die gewaltigen Gasblasen, die der Stern ausstößt, erreichen fast die Größe des Sterns selbst. Über die Ursache für diese Naturgewalten rätseln die Astronomen noch.