Der Name des ältesten fränkischen Königsgeschlechts leitet sich von Merowech ab. Dieses germanische Herrschergeschlecht regierte vom fünften bis zum frühen achten Jahrhundert. Im Jahr 1653 wurde in Tournai das mit vielen Kostbarkeiten ausgestattete Grab des Königs Childerich gefunden.

Der Name des ältesten fränkischen Königsgeschlechts leitet sich von Merowech ab. Dieses germanische Herrschergeschlecht regierte vom fünften bis zum frühen achten Jahrhundert. Im Jahr 1653 wurde in Tournai das mit vielen Kostbarkeiten ausgestattete Grab des Königs Childerich gefunden. Er trug die Kleidung eines römischen Generals. Die Merowinger stürmten von Norden ins Römische Reich und konnten dank ihrer Kühnheit und Kampftechnik die römischen Truppen immer wieder in die Defensive drängen. Der römischen Verwaltung gelang es zwar, die Merowinger wie im Fall von Childerich mit Ämtern auszustatten und damit in das römische Herrschaftssystem einzubinden, doch ihre Loyalität erwies sich als wenig zuverlässig.

Der wichtigste merowingische Herrscher war Childrichs Sohn Chlodwig, der von 482 bis 511 regierte. Chlodwig machte der römischen Herrschaft in Gallien ein Ende, besiegte zahlreiche fränkische Kleinkönige, deren Gebiet er seinem Reich einverleibte, ließ sich taufen und stieg zum Alleinherrscher im fränkischen Reich auf. Chlodwigs Mutter stammte aus Thüringen, sein Onkel lebte in Köln. In Frankreich wird Chlodwig als Gründervater verehrt.

Nach seinem Tod wurde das Reich durch Bruderkriege und Familienfehden erschüttert, was zu Gebietsteilungen führte. Nach dem Tod von Dagobert I., dem letzten großen Merowingerherrscher, ging die Macht an die Hausmeier über. Als 751 Childerich III. von Pippin d. J. abgesetzt wurde, endete die Herrschaft der Merowinger, der Aufstieg der Karolinger begann. In der Kunst spiegelt sich die gesellschaftliche und politische Entwicklung wider, die von der Konfrontation der heidnisch-germanischen mit der christlich-spätantiken Kultur geprägt ist. Funde aus dieser Übergangszeit von der Spätantike zum Frühmittelalter sind selten.