Die Preise für digitale Spiegelreflexkameras sinken. Und die Hersteller entwickeln immer kompaktere Modelle. Die E-400 ist laut Olympus die kleinste Spiegelreflexkamera der Welt. Gelingen damit großartige Fotos?

Qualität

Fotoqualität: Bei den Bildpunkten kann die E-400 mit der größeren Konkurrenz mithalten: Sie nimmt zehn Megapixel auf. In heller Umgebung waren die Fotos sehr detailreich. Bei bedecktem Himmel oder Sportaufnahmen mit kurzer Belichtungszeit öffnet die Kamera die Blende etwas weiter, damit die Fotos nicht zu dunkel werden. Dadurch sind aber auf den Bildern deutlich weniger Details zu erkennen.

Wenn Sie ein besseres Objektiv als das "Olympus Zuiko Digital 14-42 mm" verwenden, mit dem die Kamera als Set angeboten wird, verringert sich die Detailgenauigkeit weniger stark.

Blitzqualität: Reicht das Umgebungslicht nicht für helle Fotos, klappt bei eingestellter Vollautomatik der einge- baute Blitz aus. Er leuchtete zwar gut fünf Meter weit, die Fotos wurden aber zu dunkel. Per Belichtungskorrektur können Sie das ausgleichen (siehe Bedienung). Farben wirkten auf Blitzfotos leicht unnatürlich.

Ausstattung & Funktionen

Sucher: Vor dem Auslösen können Sie das Motiv nur durch den Sucher beurteilen. Olympus hat zwar mit der E-330 als erster Hersteller eine Spiegelreflexkamera entwickelt, die Fotos bereits vor der Aufnahme auf dem Bildschirm anzeigt (Test in Heft 4/2006). Die E-400 hat diese "Live View"- Funktion aber nicht.

Kontrollbildschirm: Nach der Aufnahme können Sie Fotos auf dem Kontrollbildschirm der Kamera anschauen. Er ist mit einer Diagonale von 6,28 Zentimetern recht groß und zeigte Bilder hell und detailreich an.

Staubentfernung: Wenn Sie das Objektiv wechseln, kann Staub in das Kameragehäuse eindringen. Setzen sich die Körnchen auf das Aufnahmefeld (Fotosensor), stören auf den Bildern winzige schwarze Flecken. Um das zu vermeiden, schüttelt die E-400 nach jedem Einschalten mit hoher Geschwindigkeit ei- ne Scheibe, die vor dem Foto- sensor angebracht ist. Staub wird dadurch entfernt.

Bedienung Bedienelemente: Mithilfe eines Einstellrads auf der Oberseite wählen Sie die Betriebsart der Kamera aus: Außer den manuellen Einstellungen für Foto-Experten (Blenden- und Zeitautomatik, Programmautomatik und manuelle Einstellung) gibt's eine Vollautomatik und fünf Motivprogramme. 15 weitere Voreinstellungen, etwa für Fotos von Feuerwerken oder Sonnenuntergängen, finden Sie im Menü.

Geschwindigkeit: Nach einem Druck auf den Auslöser dauerte es etwas über eine halbe Sekunde, bis eine Aufnahme im Kasten war. Schneller geht's, wenn Sie die Belichtung vorab einstellen lassen, indem Sie die Auslösetaste leicht antippen.

Speicherkarten: Die Kamera hat zwei Speicherkarteneinschübe. Die akzeptierten Karten vom Typ Compact-Flash und xD. Allerdings liefert Olympus keinen Speicher mit: Eine Compact-Flash-Karte mit einem Gigabyte Speicher gibt's ab 25 Euro.

Service: Olympus gibt auf die E-400 zwei Jahre Garantie. Tritt während dieser Zeit ein Defekt auf, müssen Sie die Kamera zwecks Reparatur zum Hersteller zurückschicken.

Umwelt & Gesundheit: Die Kamera wird mit einem herstellertypischen Spezialakku betrieben. Ist er frisch aufgeladen, können Sie knapp 1000 Fotos machen. Herkömmliche Batterien lassen sich nicht verwenden.

Fazit: Die Olympus E-400 ist trotz ihrer geringen Maße eine ausgewachsene Spiegelreflexkamera. Das kleine Gehäuse wird Fotografen mit großen Händen vielleicht nicht gefallen. Wer aber eine kompakte Spiegelreflexkamera sucht, kommt voll auf seine Kosten. Das Kameragehäuse wiegt inklusive Akku nur 426 Gramm - über 100 Gramm weniger als die bisher leichteste Spiegelreflexkamera Nikon D40. Allerdings hat das Leichtgewicht einen stolzen Preis: Mit dem getesteten Objektiv kostet die Kamera 999 Euro, ohne Objektiv 849 Euro.

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