Eine multimediale Schlammlawine kann über nahezu jeden Internetnutzer hereinbrechen. Es gibt aber Verhaltensweisen, mit denen der persönliche Schaden eines Shitstorms in Grenzen gehalten werden kann.

Hamburg. „Wetten, dass..?“-Moderator Markus Lanz kann ein Lied davon singen, das Telekommunikationsunternehmen O2 sowieso und auch HSV-Profi Rafael van der Vaart wurde jüngst Opfer eines Shitstorms.

Aber nicht nur über Prominente, Politiker oder große Unternehmen können multimediale Schlammlawinen hereinbrechen, auch Privatpersonen können gerade in sozialen Netzwerken schneller als ihnen lieb ist in einen Shitstorm geraten.

Wie sich Betroffene in dem unschönen Online-Hagel möglichst schadlos halten, haben nun Experten der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor zusammengetragen. Wichtigste Regel: In der Web-Krise auf keinen Fall leugnen, ignorieren oder hyperventilieren. Betroffene sollten klar Position beziehen und auf keinen Fall in gleichem Ton zurückbeleidigen.

Hier die größten „Shitstorm“-Fehler im Überblick:

1. Böse Überraschung

Über Twitter und Blogs werden viele Shitstorms angeschoben. Wer die heraufziehende Krise hier nicht sieht, wird böse überrascht.

2. Echo nur während der Öffnungszeiten

Abends, nachts und am Wochenende greifen „Online-Kämpfer“ an. So verbreitet sich der Shitstorm kräftig im Web – ohne Gegenwehr.

3. Hyperventilieren

Ist es ein Shitstorm oder nur ein Shitstürmchen? Nicht jeder kritische Post ist gleich eine Krise.

4. Ignorieren

Wer kritische Posts ignoriert, gibt dem Shitstorm unnötig Freiraum, sich zu entfalten.

5. Fehler leugnen

Wer bei einem Fehler erwischt wird, hat in Social Media keine Chance, ungeschoren davon zu kommen. Leugnen führt nur dazu, dass man beim Lügen erwischt wird. Und das gibt dem Shitstorm erst recht Auftrieb.

6. Beschimpfen

Der Umgangston im Web ist oft rüde und beleidigend. Darauf keinesfalls einsteigen!

7. Angst vor klarer Kante

Klarer Angriff, klare Reaktion. Hauspolitisch und juristisch abgewogene Heiße-Luft-Antworten ersticken keinen Shitstorm.

8. Allein zu Haus

Sie werden angegriffen und niemand hilft? Nur eine begeisterte Community eilt zur Hilfe – und ist die stärkste Waffe im Shitstorm.

9. Post löschen

Aggressive „Online-Kämpfer“ dokumentieren, wie ein Post gelöscht wurde und informieren darüber die Community. Das wird dann erst recht zum Treibsatz für den Shitstorm.

10. Juristische Keule

Juristische Schritte führen zu schlagartiger Solidarisierung und der Shitstorm mutiert zur Hydra: Ein Post wird vom Juristen entfernt, drei neue gehen online.