Innerhalb von einer Woche haben drei Computerkonzerne zu einer Großveranstaltung eingeladen - denn das Weihnachtsgeschäft steht bevor.

Berlin. Im Silicon Valley wird Weihnachten schon Ende Oktober gefeiert. Zumindest bei Apple, Microsoft und Google – darauf deutet vieles hin. Innerhalb nur einer Woche hat jeder der drei Computerkonzerne zu einer eigenen Großveranstaltung eingeladen. Es ist bereits die zweite Runde von Präsentationen möglicher Geschenke. Kurz nach der Elektronikmesse IFA in Berlin hatten Apple, Nokia und Amazon ihr Angebot schon einmal aufpoliert.

Den Anfang beim Weihnachts-Countdown macht Apple: Gewohnt geheimnistuerisch hat das wertvollste Unternehmen der Welt unter dem Motto „Wir haben Ihnen noch ein klein wenig mehr zu zeigen“ für (den morgigen) Dienstag ins kalifornische San José geladen. Was wird präsentiert? Wie immer streng geheim – oder auch nicht. Inzwischen kursieren massenhaft „Schnappschüsse“ und „zufällig“ ins Netz gelangte Informationen über eine kleinere Version des Tablet-Computers iPad.

Ein Mini-iPad würde Apples Sortiment an Mobilgeräten abrunden und die Lücke zwischen iPhone und iPad schließen – sowohl was die Größe des berührungsempfindlichen Bildschirms angeht als vermutlich auch beim Preis.

So deuten bereits angebotene Schutzhüllen für das Gerät darauf hin, dass die kleinere iPad-Version in etwa so groß wie das Nexus-7-Tablet von Google – also knapp 20 mal 12 Zentimeter – sein wird. Einer angeblich im System einer großen Elektronikkette aufgetauchten Preisliste zufolge soll das Gerät je nach Speichergröße und technischer Ausstattung zwischen 249 und 649 Euro kosten.

Die Aktionäre dürfte Apple dann am Donnerstag beglücken, wenn der Konzern seine Bilanz für das vierte Quartal und das gesamte Geschäftsjahr vorlegt. Zwar war der Gewinn mit 35 Milliarden Dollar von April bis Juni hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dennoch dürfte der Konzern das Geschäftsjahr mit einem mehr als gesunden Gewinn beenden.

Am selben Tag übernimmt Microsoft und bringt weltweit sein neues Computer-Betriebssystem Windows 8 an den Start. Damit und mit der Schwester-Software Windows Phone 8 will der Konzern seinen Rückstand im Markt für Mobilgeräte endlich aufholen. Der Markt wird bisher von Apple und dem Internetkonzern Google mit dessen Android-Software dominiert.

Deshalb hat Microsoft Windows 8 auch für die Bedienung mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm optimiert. Außerdem unterstützt das System erstmals sogenannte ARM-Chips, wie sie bevorzugt in Smartphones und Tablets verbaut werden.

Die erste Testmöglichkeit für das neue System liefert Microsoft dann ab Freitag gleich selbst aus: Das hauseigene Tablet „Surface“. Zunächst ist dabei für Preise zwischen 479 und 679 Euro die Variante mit ARM-Chip verfügbar. Eine Version mit der speziell auf Firmenkunden abgestimmten Windows-Variante ist ebenfalls angekündigt.

Den Konter dazu könnte Google schon am Montag nächster Woche setzen: Dann vervollständigt der Konzern aus dem kalifornischen Mountain View den vorweihnachtlichen Neuheiten-Reigen. Ein offizielles Programm für die Veranstaltung unter dem Motto „The Playground is open“ gibt es auch von Google nicht – der Slogan dürfte aber bewusst doppeldeutig gewählt sein: Der hauseigene App-Store heißt Play.

So spekulieren Beobachter munter, dass Google mit Android 4.2 die nächste Ausbaustufe seiner Handyplattform zeigen wird. Passend dazu könnte es zudem ein oder sogar mehrere neue Geräte aus der Nexus-Reihe geben, heißt es.

Derzeit bietet Google neben dem Nexus-7-Tablet das Smartphone Galaxy Nexus von Samsung an. Beide laufen – wie in dieser Reihe üblich – mit der noch neuesten Android-Version 4.1.