Asteroiden und Super Mario, Ubuntu und die EU - viel vorgenommen haben sich die Teilnehmer eines internationalen Technik-Festivals in Berlin.

Berlin. Rund 10 000 junge Programmierer, Blogger und Tüftler aus 66 Ländern diskutieren in Berlin über Technik, Forschung, Wirtschaft und Politik. Der Ausweg aus der Krise Europas führe nur über eine aktive Beteiligung an den demokratischen Prozessen, sagte der Initiator und Veranstalter dieser Campus Party, der Spanier Paco Ragageles. „Wir müssen das Betriebssystem Europas verändern“, fügte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa hinzu. Damit sei eine Änderung der Regeln gemeint, die Werte Europas seien unverändert kostbar. An der Eröffnung der Veranstaltung auf dem ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof wurde am späten Abend auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler erwartet.

Den 10 000 erwarteten Teilnehmern geht es darum, „Europas Quellcode neu zu formulieren, um Europa zu einem besseren Ort zu machen“ – so lautet ein Motto der diesjährigen Campus Party, die 1997 in Spanien begründet wurde und nun zum ersten Mal in Deutschland stattfindet. EU-Kommissarin Neelie Kroes trifft am Freitag mit fünf Teilnehmern zusammen, deren Ideen für die „Digitale Agenda“ Europas unter 3000 über Twitter mitgeteilten Vorschlägen ausgewählt wurden. In den Hallen des ehemaligen Berliner Flughafens Tempelhof behandeln die Vorträgen, Workshops und Wettbewerbe der Campus Party

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24 unterschiedliche Themen, von Astronomie über Apps, Biotechnik und freie Software bis zu Sicherheit, Social Media und Robotertechnik. Zu den Rednern gehören der Schriftsteller Paulo Coelho am Mittwoch sowie der Netzpionier Tim Berners-Lee, der am Samstag über Anfänge und Zukunft des World Wide Webs sprechen will.

In mehreren Hallen des ehemaligen Flughafens wurde eine Zeltstadt eingerichtet – die dicht aneinandergereihten blauen Iglu-Zelte sollen 5000 „Campuseros“ Platz bieten. Für die Internet-Anbindung sorgen drei Mobilfunkantennen und ein eigenes Computernetz (LAN).

Der 24-jährige Hans Peder Sahl aus der dänischen Stadt Odense ist schon zum dritten Mal bei einer Campus Party dabei: „Es ist toll, hier viele Leute kennenzulernen, neue Sachen zu lernen und sich von anderen inspirieren zu lassen“, sagte er am Dienstag vor dem historischen Flughafengebäude. Das Thema Europa interessiert ihn allerdings weniger: Sahl ist Experte für die PC-Wasserkühlung und für das „Modding“, das kreative Verändern von Computergehäusen. (dpa)