Wer wirklich guten Sound erleben und hören will, der sollte Smartphones meiden und auf den wahren Spezialisten setzen: den MP3-Player.

Hamburg. Passanten mit Ohrstöpseln gehören genauso zum alltäglichen Erscheinungsbild in deutschen Städten wie die Billigbackstube an jeder Straßenecke. Die musikalische Ablenkung auf dem Weg zur Arbeit, beim Walken, Joggen, Skaten oder beim Faulenzen im Straßencafe kommt zwar mittlerweile immer häufiger aus den multimedialen Smartphones. Doch wer wirklich guten Sound erleben leiten will, muss weiterhin einen Spezialisten in die Tasche stecken: den MP3-Player. Und so viel ist sicher, sie werden trotz der mannigfaltigeren mobilen Abspieloptionen nicht aussterben. Das Fachmagazin Computerbild hat sich schlau gemacht, welche Geräte aktuell am ehesten zu empfehlen sind.

Dabei hat sich herausgestellt, dass der Klassiker schlechthin auch im zehnten Jahr seines Bestehens die Maßstäbe setzt: Apples „iPod“, Modell „Touch“ , ist der Konkurrenz offenbar weiterhin eine Nasenlänge voraus, obgleich Walkman-Erfinder Sony, das niederländische Traditionsunternehmen Philips und die in den vergangenenen Jahren beständig etablierten Hersteller Cowon, Creative und Trekstor den Markt mit passablen Modellen zu ebensolchen Preisen beflügeln.

Der aktuelle „iPod Touch“ mit 32 Gigabyte großem Flashspeicher hat die Tester aufgrund der vielen Extras im neuen Betriebssystems iOS 5 überzeugt. Zur Fülle an Zubehör gehören unter anderem eine 5-Megapixel-Kamera, die auch HD-Videos aufnimmt, WLAN, ein Touchscreen sowie kostenlose Erweiterungen zum Internetradio und Software zum Musikmachen. Dank iOS 5 und WLAN ist es zudem möglich, den iPod mit dem heimischen PC jederzeit zu synchronisieren. Abschreckend dürfte aber immer noch der hohe Preis (289 Euro) und die Abhängigkeit von iTunes und dessen rigides „Rechtemanagement“ sein, so die Tester.

+++ Austellung Musik für unterwegs im Zeitraffer +++

+++ Auf die perfekte Hülle kommt es an +++

In puncto Klangqualität lassen sich auch die „Experten“ unter den Audio- und Hifi-Herstellern nichts vormachen: Beim Kriterium „Ohrenweide“ liegen der Computerbild zufolge Sonys „NWZ A864“ dank eines hochwertigen Kopfhörers, dessen Hauskollege „NWZ-S764“ sowie der „GoGear Ariaz“ von Philips ziemlich weit vorne. Allerdings verfügen die genannten drei Modelle jeweils „nur“ über einen acht Gigabyte großen Flashspeicher, was für ungefähr 120 Stunden Musik ausreicht. Wem das genügt, dürfte sich freuen, denn mit Preisen von 100 Euro (Philips) sowie 129 beziehungsweise 159 Euro (die beiden Sony-Modelle), sind die MP3-Player der Audiospezialisten erheblich günstiger als der getestete „iPod Touch“. Von Philips gibt es mit dem „GoGear Vibe“ sogar ein 70-Euro-Modell, doch hierbei muss der Anwender mit eingeschränkter Ton-, Bedienungs- und Ausstattungsqualität leben.

Grundsätzlich stellt „Computerbild“ den günstigen MP3-Playern unter 100 Euro kein wirklich schlechtes, aber auch kein wirklich gutes Zeugnis aus. Wer sich aus Preisgründen etwa für den „Zen Style M300“ von Creative oder den „i.Beat veo“ von Trekstor entscheidet, muss damit rechnen, dass die wesentlichen Qualitätskriterien, die an einen MP3-Player zu stellen sind, nur befriedigend, manchmal sogar nur ausreichend erfüllt sind. Manchmal genügt aber auch schon der Kauf eines hochwertigen Kopfhörers, um deren Klangqualität zu steigern; gute Kopfhörer gibt es laut „Computerbild“ nämlich schon ab 40 Euro. Und so bleibt unterm Strich, dass bei der Gattung der MP3-Player der Preis ein verlässliches Indiz für die Qualität ist: je teurer, desto besser.

+++ Hier geht es zu weiteren Tests von Computerbild. +++