Am 8. März ist Weltfrauentag. Google feiert den Tag mit einem speziellen Google-Doodle. Zu sehen sind Blumen und das Venus-Zeichen.

Hamburg. Am 8. März 2011 wurde bereits zum 100. Mal der Weltfrauentag gefeiert. Die deutsche Sozialistin Clara Zetkin forderte auf dem zweiten Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen 1910: "Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte". Aus dieser Forderung entwickelte sich eine Bewegung und der Weltfrauentag. 1911 gingen dann erstmals Frauen in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz zum Frauentag auf die Straße. Die Frauen forderten die Einführung des Frauenwahlrechts und Teilhabe an der politischen Macht.

Um 1911 durften Frauen bis auf in Finnland in keinem europäischen Land wählen. In Deutschland wurde Frauen dieses Recht erst 1918 zugesprochen. Erst 1971 durften Frauen erstmals in der Schweiz wählen.

In der Hamburger Politik haben Frauen bereits stark aufgeholt. In der SPD-Regierung ist jeder zweite Senatorenposten mit einer Frau besetzt. Und in der Bürgerschaft - insgesamt 121 Abgeordnete - sitzen derzeit 50 Frauen; ein weiblicher Anteil von 41,3 Prozent, höher als in jedem anderen deutschen Landesparlament, so der Politikexperte Martin Fuchs.

+++Ein Doodle für Schriftsteller Stanislaw Lem+++

Auch bei der Beschäftigungsquote von Frauen belegt Hamburg einen Spitzenplatz in Deutschland. Insgesamt leben in der Hansestadt 904.000 Frauen und Mädchen (51 Prozent Bevölkerungsanteil). 416.000 Hamburgerinnen haben einen Job, 45.000 von ihnen arbeiten als Selbstständige. In nur wenigen deutschen Städten gibt es im Verhältnis mehr berufstätige Frauen.

Allerdings weisen Unternehmen und Institutionen höchst unterschiedliche Frauenanteile auf. Im Universitätsklinikum Eppendorf etwa sind 4493 von 6393 Mitarbeitern weiblich: ein Anteil von 70 Prozent. An der Uni lehren und forschen 170 Professorinnen - sie machen gut 30 Prozent der 562 Professuren aus. Bei Beiersdorf beträgt der Frauenanteil 51,7 Prozent, in der Hamburger Sparkasse sind 55 Prozent der 5700 Mitarbeiter weiblich. Besonders hoch ist der Frauenanteil an Grundschulen: Er beträgt in Hamburg 90 Prozent.

In den Chefetagen aber sind Frauen auch in Hamburg fast immer in der Minderheit. Nur 20 Prozent aller Führungspositionen in Hamburg seien mit Frauen besetzt, kritisiert die GAL-Landesvorsitzende Katharina Fegebank. Überdies verdienten Frauen bei gleicher Arbeit durchschnittlich noch immer 23 Prozent weniger als männliche Kollegen. Die FDP-Fraktionsvorsitzende Katja Suding bemängelt die Personalpolitik des Senats bei der Besetzung von Chefposten: Ein Frauenanteil bei Abteilungs- oder Amtsleitungen von 30 und 25 Prozent sei zu niedrig. (nib/hpkd/hpst/hpnw)