An diesem Mittwoch ist es genau 155 Jahre her, dass der berühmte Physiker in Pöseldorf geboren wurde. Seine Arbeit führte Hertz durch ganz Deutschland, aber den Hamburger Wurzeln blieb er bis zu seinem frühen Tod treu. Nach ihm benannt ist die Einheit der elektromagnetischen Schwingungen pro Sekunde (Hz).

An diesem Mittwoch ist es genau 155 Jahre her, dass der berühmte Physiker in Pöseldorf geboren wurde. Seine Arbeit führte Hertz durch ganz Deutschland, aber den Hamburger Wurzeln blieb er bis zu seinem frühen Tod treu. Hertz wies nach, dass sich elektromagnetische Wellen auf die gleiche Art und mit gleicher Geschwindigkeit ausbreiten wie Lichtwellen. Seine Forschungen bilden eine Grundlage der Funktechnik, ohne seine Arbeit wären die Entwicklung der drahtlosen Telegrafie und des Radios nicht möglich gewesen. Nach ihm benannt ist die Einheit der elektromagnetischen Schwingungen pro Sekunde (Hz).

Die Stationen einer beispiellosen Karriere: Hertz studierte in Berlin, wurde schon 1883 Privatdozent für Theoretische Physik in Kiel. Von 1885 bis 1889 lehrte er als Professor für Physik in Karlsruhe, ab 1889 in Bonn. Von unterwegs schrieb er fast täglich an seine Eltern, den langjährigen Senator und Chef der Justizverwaltung, Gustav Hertz und dessen Ehefrau Anna Elisabeth. Die Familie besaß ein großes Haus an der Magdalenenstraße 3, in dem Heinrich mit drei Brüdern und einer Schwester aufgewachsen war. Die Schreiben nach Hause sind meist nette Plaudereien - so wie ein schneller Handy-Gruß in heutiger Zeit. "Liebe Mama! Wir denken schon morgen, Freitag, Mittag bei Euch einzutreffen, um ca 3, also schon an Eurem Mittagsmahl teilzunehmen", schreibt "Dein Sohn H." am 21. Dezember 1882. Drei Jahre später meldet er aus Kiel: "Liebe Eltern! Leider habe ich das Schreiben zum Sonntag vergessen. Besonderes ist nicht zu bemerken, so melde ich nur, dass ich wohl bin, und hoffe Euch am nächsten Sonntag wieder zu besuchen." Ein aufregende Nachricht erreicht die Familie am 5. Februar 1880 aus Berlin. Heinrichs Bruder Gustav schreibt: "Liebe Eltern, Heinrich kommt soeben mit seinem Doktorexamen, in welchem er magna cum laude bestanden hat." Darunter eine Notiz Heinrichs, der den Eltern "Näheres auf morgen früh" ankündigt. Auch über den Fortschritt seiner Arbeiten unterrichtet Heinrich Hertz seine Eltern laufend. In einem Brief von 1888 heißt es: "Meine Resultate sind deutlichere und wichtigere als ich vor einem halben Jahre irgend zu hoffen gewagt hätte."

In seinen letzten Lebensjahren ist Heinrich Hertz schwer krank. Immer wieder muss er sich aufwendigen Operationen am Kopf unterziehen, die ihn von chronischen Schmerzen befreien sollen. Früher wurde gemutmaßt, der Umgang mit Materialien wie Blei und Quecksilber habe seine Gesundheit ruiniert, heute ist man sicher, dass Hertz an der seltenen Wegenerschen Krankheit litt, einer Entzündung der Blutgefäße, die mit Ohr- und vor allem Nasenbeschwerden einhergeht.

Kurz vor seinem Tod schrieb er den Eltern: "Wenn mir wirklich etwas geschieht, so sollt Ihr nicht trauern, sondern sollt ein wenig stolz sein und denken, dass ich dann zu den besonders Ausgewählten gehöre, die nur kurz leben und doch genug leben."