Susanne Bunde (46) greift zum Hörer: "Frauenklinik Geesthacht, was kann ich für Sie tun?" Da klingelt schon das zweite Telefon, sie wirft einen skeptischen Blick auf ein drittes, das zum Glück stumm bleibt.

"Sie hält die Zügel in der Hand", sagen ihre Kollegen über sie. Die ausgebildete Arzthelferin sitzt seit Januar 2007 am Empfang der Frauenklinik, begrüßt, lächelt und telefoniert - darin ist sie Profi. Auch zu Hause managt sie ein kleines "Familien-Unternehmen", für ihre drei Kinder hatte sie bis Anfang des letzten Jahres nur als Teilzeitkraft gearbeitet.

"Im Laufe der Jahre habe ich gemerkt, dass mir das Organisieren mehr liegt als die Arbeit als Arzthelferin", erklärt Frau Bunde, ihre Augen glitzern dabei. Als sie das Angebot als Empfangssekretärin bekam, willigte sie sofort ein. Damit ist sie eine der ersten Ansprechpartnerinnen für neue Patienten und Besucher. "Für uns hat eine familiäre Atmosphäre höchste Priorität. Ich möchte die Patienten nicht von Arzt zu Arzt schicken, das wäre zu anonym." Stattdessen vermittelt Frau Bunde sie zu Schwangerschafts- oder Brustsprechstunden, zu zahlreichen weiteren Spezialsprechstunden des Brustzentrums und des Beckenbodenzentrums wie auch zu den urologischen Sprechstunden. Sie dirigiert, ohne dabei überheblich zu werden.

"Es ist ein bisschen wie in einem Familienbetrieb. Man sieht immer wieder die gleichen Gesichter." Und das trotz mehrerer Tausend Patienten im Jahr.

Aus ihrem Fenster im dritten Stock sieht sie die Grünanlagen und die Krankenhausterrasse mit gerade gespendeten Strandkörben - Zeit, dort zu entspannen, hat sie jetzt nicht, das Telefon klingelt.