Es ist wieder soweit: Der dunkle Fleck wird größer, Linien verzerren sich zu Mustern, Buchstaben verschwimmen, und die Köpfe im Fernsehen erscheinen nicht mehr oval, sondern länglich. Paul Pickert hat am linken Auge eine feuchte Makula-Degeneration. Die Diagnose wurde im November 2005 gestellt. Seit März 2006 ist er Patient von Dr. Hita T. Dave, Oberärztin in der Abteilung für Augenheilkunde der Asklepios-Klinik Nord. Dort wird er ambulant behandelt. In zwei Staffeln hat er je drei Injektionen in das kranke Auge bekommen, die letzte am 8. Februar. Jetzt wird die dritte Staffel besprochen.

Schmerzhaft ist dieser Eingriff nicht. "Eine Zahnsteinentfernung ist unangenehmer", sagt der rüstige Rentner. Vielmehr befürchtet er das Fortschreiten seiner Krankheit, die im schlimmsten Fall auf das gesunde Auge übergehen und zur Erblindung führen kann - wie es bei seiner Mutter, seinem Großvater, einem Onkel und einem Cousin aus der mütterlichen Linie geschehen ist.

Im Alltag fühlt sich der ausgebildete Funknachrichtentechniker nicht wesentlich beeinträchtigt. "Ich kann auch noch Auto fahren."

Nach jeder Injektion bessert sich die Sehfähigkeit sprunghaft und verschlechtert sich dann wieder sukzessive. Geheilt werden kann die Makula-Degeneration bislang noch nicht. So hofft Paul Pickert auf möglichst lange behandlungsfreie Intervalle.