Der Zivildienst oder ein Praktikum geben einen Einblick in viele Tätigkeiten. Wichtig: Man muss kontaktfreudig, freundlich und verständnisvoll sein.

Helfen, wo es nötig ist, Leben retten, Leben erleichtern, Körper und Seelen heilen und pflegen, Bedürftige beraten - nirgendwo sonst kommt man dem Nächsten so nahe, wie in den sogenannten "helfenden Berufen". Gemeinsam ist ihnen allen: Sie sind keine "Jobs", sondern ständig fordernde Aufgabe. Im Guten, weil die unmittelbare Arbeit mit Menschen sinnstiftend ist. Und im Bösen, weil der Umgang mit Not, Krankheit und Leid die Helfer selbst zu Leidenden machen kann.

Helfersyndrom? Fehlanzeige! Thomas Pohle beschreibt die Arbeit mit alten Menschen einfach als genial. Dabei war es purer Zufall, dass der heute 26 Jahre alte Altenpfleger in diesen Beruf einstieg. "Eigentlich wollte ich Kaufmann werden", sagt er. Dieses Ziel hatte er noch nach seinem Abitur. "Dann habe ich meinen Zivildienst in einer Einrichtung für behinderte Kinder gemacht und wusste: Die Arbeit mit Menschen - das ist meins!" Wie seine 21 Jahre alte Kollegin Nadin Busch hat er gerade seine Ausbildung abgeschlossen und eine Stelle in der Poppenbütteler Senioreneinrichtung Gast- und Krankenhaus angetreten. Bei Nadin liegen Berufe im Gesundheitswesen gewissermaßen in der Familie: Großmutter Krankenschwester, Tante ebenfalls Altenpflegerin; Nadin kam mit Fachhochschulreife von der Gesamtschule, schnupperte in die Altenpflege und blieb. "Ich hatte überhaupt keine Erfahrung, war aber sofort sehr angetan."

Das Lernen wird für die beiden jungen Altenpfleger mit dem Abschluss der dreijährigen Ausbildung nicht aufhören. "Regelmäßige Fortbildung gehört zum Beruf", sagt Nadin Busch und verweist auf die stetig wachsenden Erkenntnisse über geistige und seelische Belange älterer und kranker Menschen. Vor allem wird das Lernen auch deshalb weitergehen, weil beide planen, sich beruflich weiterzuentwickeln. "Richtung Wohnbereichsleitung", sagt Thomas Pohle, "Ausbilderin, Pflegedienstleiterin", sagt Nadin Busch.

Wie eine Altenpflegerin, ein Altenpfleger sein sollte? "Auf alle Fälle muss man verständnisvoll sein, freundlich, kontaktfreudig", sagt sie. "Und man muss Nähe ertragen können. Zur Pflege gehören auch die unangenehmen Seiten des Körperkontaktes. Aber das ist in einem Krankenhaus auch nicht anders."

Neugierde und Reiselust waren es vor allem, die Britta Uhlig auf ihren sehr speziellen Weg zur Entwicklungshelferin gebracht haben. In die Ferne, zu einem Volontariat nach Tibet, hatte sie es schon als Architekturstudentin gezogen. Mit dem Diplom in der Tasche ging sie dann für drei Jahre für den Deutschen Entwicklungsdienst DED in die 176 000 Einwohner große kambodschanische Stadt Battambang. "Was braucht eine moderne Stadt?", war die Fragestellung. Umweltschutz, Verkehrsplanung - als Stadt mit moderner Infrastruktur könne in Kambodscha nur Phnom Penh gelten, erzählt Britta Uhlig. Die Folgen des Bürgerkriegs der 70er-Jahre und des Schreckensregimes der Roten Khmer, die alle Städter aufs Land getrieben haben, seien auch heute noch spürbar. "Es gibt dort kaum Gemeinwohl", sagt Britta Uhlig. "Das Leben konzentriert sich auf die Kleinfamilie." Konnte sie dort helfen? "Ja!", sagt sie mit Bestimmtheit. "Einerseits fachlich. Wir haben im Team gearbeitet, und ich hatte tolle Partner. Zugleich habe ich gesehen, wie sich meine Partner auch im Alltagsleben mit Riesenschritten entwickelt haben. Da ist viel an persönlichen Verbindungen entstanden." Im Moment gönnt Britta Uhlig sich zwölf Monate Auszeit, insbesondere, um Zeit mit ihrer einjährigen Tochter zu verbringen. "Wenn alles gut geht", will sie im Oktober einen Master-Studiengang beginnen. Und dann zurück nach Battambang? "Grundsätzlich ja. Ich hätte aber auch Lust auf etwas anderes.

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