Zwei Programme zwischen barocker Glaubensstrenge und süffiger Romantik

Der NDR Chor hat in dieser Saison eine eigene Abo-Reihe - und die Sänger und ihr junger Direktor Philipp Ahmann nutzen diesen Zyklus, um den Hörern die ganze Bandbreite eines Rundfunkchores zu präsentieren.

Nachdem das renommierte Ensemble zum Auftakt der Spielzeit mit einem romantisch gefärbten Programm unter dem Motto "Lichter der Nacht" zu erleben war, kombiniert das nächste Konzert nun vokale und instrumentale Klänge aus verschiedenen Epochen. Gemeinsam mit dem Barockensemble Quartbone widmet sich der NDR Chor dabei am 10.12., passend zur Adventszeit, dem großen Wunder ("Magnum Mysterium") der Geburt Christi - unter anderem mit Motetten von Francis Poulenc sowie dem "O Magnum Mysterium" des amerikanischen Komponisten Morten Lauridsen: ein süffiges Stück, das den Chorklang zum Höhepunkt hin effektvoll auffächert. Dazu spielt das Instrumentalensemble Suiten von Schein und Ortiz.

Beim ersten Konzert im neuen Jahr - eine Kooperation mit der Reihe "NDR Das Alte Werk" - spielt die Barockmusik dann die Hauptrolle. In bewährter Zusammenarbeit mit dem Elbipolis Barockorchester sowie drei namhaften Solistinnen interpretieren Ahmann und der NDR Chor ein überwiegend geistliches Programm. Hauptwerk ist Händels prachtvolle Psalmvertonung "Dixit Dominus", deren mitunter instrumental anmutende Stimmführung hohe Anforderungen an die Sänger stellt.

Außerdem erklingen ein Concerto grosso und die "Missa Romana" von Pergolesi. Ihre emotionale Intensität dürfte mit den besonderen Umständen der Entstehungszeit zu tun haben: Nachdem die Stadt Neapel ein schlimmes Erdbeben erlebt hatte, kleidete der Komponist hier den Dank der Überlebenden und die dringliche Bitte um Beistand in Töne.

Magnum Mysterium 10.12., 20 Uhr, St. Johannis Harvestehude

Dixit Dominus 28.1., 20 Uhr, Laeiszhalle. Karten: T. 0180/1 78 79 80. Internet: www.ndrticketshop.de/klassik-jazz/klassik-und-jazz-in-hamburg/ndr-chor/