Er hat die Fotoserie “Einblicke“ gestaltet, die auf dieser Seite beginnt, sich in 20 halbseitigen Fotos durch diese Jubiläumsausgabe zieht und die...

Er hat die Fotoserie "Einblicke" gestaltet, die auf dieser Seite beginnt, sich in 20 halbseitigen Fotos durch diese Jubiläumsausgabe zieht und die Entstehung einer Abendblatt-Ausgabe beschreibt. Eine Herausforderung Aufgabe, in der Redaktionshektik die besonderen Blickwinkel zu finden, festzuhalten, was selten Motiv ist: den Alltag am Arbeitsplatz. Michael Zapf, freier Fotograf, verliert auch in der größten Hektik nie die Nerven. Er ist Perfektionist, zugleich aber ein Menschenfreund. Wie ein sensibler Therapeut versteht es der "Kameraflüsterer", allen, die sich vor einem Objektiv sonst immer verkrampfen, die Scheu zu nehmen. Aber wie wurde Michael Zapf Pressefotograf? Er erzählt:

"Ein Sonnabendnachmittag in der Sporthalle des Gymnasiums Lohbrügge, meiner Schule. Diesmal war ich, 15 Jahre alt, nicht als Schüler hier, ich kam als Reporter, um das Handballspiel zu fotografieren. Im Auftrag der "Bergedorfer Zeitung", Ressort "Heimatsport". Unter der bildhaften Überschrift "Unsere Abwehr war wie Schweizer Käse" erschien mein erstes Zeitungsfoto im Februar 1981. Und ich wusste: Ich wollte Fotograf werden, für die Zeitung. Zunächst arbeitete ich als Sportfotograf, aber immer wieder hielt ich mit meinen roten VW an, um Fachwerkhäuser am Elbdeich oder die Windmühle in der Marsch zu fotografieren. Ich entdeckte die grafischen Muster der Balkone in den Hochhaussiedlungen von Lohbrügge-Nord oder einen Regenbogen über dem das Bergedorfer Schloss. Als ich 1991 vom Abendblatt beauftragt wurde, für das Lokale zu fotografieren, erhielt ich die Chance zur Vielseitigkeit: Oft sind die Tage angefüllt mit unterschiedlichen Aufgaben: Interviewfotos, Porträts, politische Ereignisse.

Trotzdem geschieht es immer wieder, dass ich irgendwo eine bildhafte Struktur entdecke, eine Fassade in besonderem Licht, eine außergewöhnliche Stimmung im Hafen. In solchen verzauberten Momenten bin ich froh, dass sich mein Berufswunsch erfüllt hat - und dass ich auch diese Bilder am Tag darauf im Abendblatt wiederfinde."