Merkwürdig eigentlich, dass es zu dieser Statistik noch keinen Tweet von Donald Trump gab. Sonst ist der US-Präsident ja nie um Worte verlegen, wenn Amerika irgendwo ganz vorn liegt. Laut der Inrix Traffic Scorecard, einer internationalen Erhebung zu Verkehr in Ballungsräumen, sind unter den Top 25 der staureichsten Städte der Welt gleich zehn US-Metropolen.

Unangefochtener Spitzenreiter mit gut 104 Stunden Stillstand pro Jahr für jeden Autofahrer ist Los Angeles. Damit haben die Kalifornier die Konkurrenz aus der russischen Hauptstadt Moskau mit einem Vorsprung von mehr als zwölf Stunden auf den Silberrang verwiesen. Und wenn sich New York und San Francisco nur ein bisschen mehr anstrengen, klappt es im kommenden Jahr auch mit einem All-American-Treppchen.

Wir Deutschen enttäuschen mit unserer schon sprichwörtlichen Effektivität im großen Wettrennen um den Stillstand: München als beste deutsche Vertreterin in Sachen Nichtstun auf der Straße erreicht nur einen enttäuschenden 36. Platz. Gerade einmal 48,5 Stunden stehen die Bajuwaren pro Jahr im Stau. Besonders peinlich: Selbst das nur ein Viertel so große Zürich kommt auf 53,5 Stunden und damit Platz 25.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt soll bereits angeregt haben, die Pkw-Maut im Sinne der Staubilanz der Deutschen umzugestalten. Nicht nur soll die Mautpflicht auf alle Straßen ausgeweitet werden. Statt mit einer Vig­nette wird die Maut mithilfe von bar­zahlungspflichtigen Mauthäuschen eingetrieben, die alle paar Kilometer den Verkehr zuverlässig verlangsamen. Make Germany Stau again!