Och nö. Meine heimliche Hoffnung, dass die Liebe des deutschen Autofahrers zur Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung auf Rädern (landläufig bekannt als SUV) irgendwann mal erkaltet, sie scheint sich nicht zu erfüllen, sondern stattdessen noch inniger zu werden. Jetzt ist der Trend zum immer größeren, breiteren und schweren Gefährt bei der Ordnungsmacht angekommen: mit dem Survivor (siehe links unten).

Wenn wir so weitermachen, stehen beim Mercedes-Händler bald keine G- und M-Klassen mehr, und Volvo streicht XC 70 und 90 aus dem Programm. Stattdessen füllen sie die Vorführräume mit monströsen Zugmaschinen, um gegen den jährlich um 4000 Prozent anwachsenden Marktanteil von Iveco und MAN anzukommen.

Andererseits hat die automobile ­Gigantomanie auch Vorteile, stärkt sie doch die Binnenwirtschaft. Carport- und Garagenhersteller können sich vor Anfragen nach turmhohen Neubauten kaum retten, der Straßenbau erlebt einen nie geahnten Boom – braucht es doch mehr und breitere Spuren, um der rollenden Kontinentalplatten Herr zu werden.

Schließlich hilft das Ganze sogar der Raumforschung: Nachdem im Jahr 2024 die weltweiten Eisenerzvorräte voll­ständig verbraucht sind, kommt die Rohstoffsuche im Asteroidengürtel ­endlich richtig in Gang. Und vielleicht finden wir sogar endlich E.T.

Und das alles nur, weil irgendein Irrer auf die Idee gekommen ist, Geländewagen, die im Gelände nix taugen, salonfähig zu machen. Eigentlich doch gar nicht so schlecht, diese SUV.