Es gibt Probleme im Straßenverkehr, die betreffen alle: Dauerhuper, Blink-Legastheniker, Ampelfarbenblinde und diejenigen, die meinen, dass die Verkehrsregeln für alle gelten – außer für einen selbst. Es gibt aber auch Probleme, die kann man nur nachvollziehen, wenn man nicht im Wohnmobil-großen SUV oder dem Sportwagen mit Auspuffrohren des Kalibers Ofenrohr unterwegs ist: zum Beispiel das der Wahrnehmbarkeit. Besonders als Fahrradfahrer verlegt man sich gern auf kreative Lösungen, um nicht unter die Räder zu kommen. Dummerweise ziehen Bastelprojekte wie Rundumleuchten auf dem Helm, ein Stroboskop als Rücklicht oder 300-Watt-Boxen am Rahmen nicht nur die Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer, sondern auch die der Ordnungshüter auf sich.

Eine ganz legale Variante haben sich Freia Achenbach und David Gebka ausgedacht. Gegenüber „Spiegel Online“ betonten die Studenten: „Uns war Auffälligkeit ganz wichtig.“ Die von den beiden entwickelte Jacke „Blow up“ leistet tatsächlich genau das. Der schneeweiße Überwurf lässt den Radfahrer aussehen wie eine Figur aus einem Cartoon. Dafür sorgen diverse seesternähnliche Zacken, die sich durch den Fahrtwind aufblasen.

Pluspunkt Nummer eins: Übersehen wird man in dem Teil auf keinen Fall. Pluspunkt zwei: Man sieht damit dermaßen dämlich aus, dass man sich nur im äußersten Notfall aufs Rad traut. Das Risiko überfahren zu werden, sinkt drastisch. Minuspunkt: Man irritiert alle anderen auf der Straße so sehr, dass man zwar nicht selber umgefahren wird. Aber durchaus als Auslöser für diverse Auffahrunfälle infrage kommt.