Eigentlich ist es ja eine ganz clevere Idee: Die DHL will im Herbst in Stuttgart ein Pilotprojekt starten, bei dem die Zusteller Pakete nicht in die Wohnung, sondern in die Smarts der Kunden liefern. Möglich wird das durch einen Code, mit dem der Paketbote den etwa briefkastengroßen Kleinstwagen einmalig öffnen, das Paket im „Kofferraum“ deponieren und wieder abschließen kann. So weit zumindest die Theorie.

In der Realität dürfte das Ganze geringfügig anders ablaufen: Der Zusteller klebt einen Zettel auf die Windschutzscheibe, auf dem in unleserlicher Schrift steht, dass er den Fahrzeughalter leider nicht angetroffen hat, und er das Paket deswegen beim Nachbarn unter der Motorhaube abgelegt hat. Dass dieser kurze Zeit später in den vierwöchigen Campingurlaub gefahren ist, ist zwar ärgerlich, aber es geht noch besser. Dieses große orangefarbene Auto mit der riesigen Klappe im Heck stand ohnehin gerade neben dem eigentlich zu beliefernden Smart. Warum also kompliziert, wenn es auch einfach geht. Dass die bestellte Neuerwerbung nun im Müllwagen den Konsumzyklus von kaufen und recyclen in Rekordzeit durchlaufen hat: nicht das Problem des Zustellers.

Klar, das ist so völlig übertrieben und gar nicht wahr. In Wirklichkeit wird der Bote einfach nur den Code verklüngeln, das Paket unter den Smart schieben und weiterfahren, um den Rest seiner 1200 Päckchen noch vor Schich­t­ende unter die Leute zu bringen. Und unsereiner wird so frohgemut wie verschlafen morgens ins Auto springen, rückwärts aus der Parklücke rollen und sich nur kurz wundern, was da gerade Knack gemacht hat.