Die Koreaner wollen in Deutschland mit vielen neuen Modellen durchstarten. Auch ein Elektroauto ist dabei

Vor gut sieben Jahren stand der koreanische Autohersteller Ssangyong vor dem Aus. Die Rettung kam vom indischen Konzern Mahindra, der den ­Allradspezialisten übernahm. Jetzt sieht Ssangyong-Präsident Choi Johng-sik dank neuer SUV-Modelle eine rosige Zukunft. Die Produktion soll von derzeit rund 150.000 Fahrzeugen auf 250.000 Stück erhöht werden. Deutschland spielt dabei eine wichtige Rolle. Der kleine Tivoli, ein 4,20 Meter langer Fünftürer, ist bei uns schon zu haben. Als Benziner (94 kW/126 PS) kostet er 15.490 Euro, mit Allradantrieb 4000 Euro mehr. Der Diesel (85 kW/115 PS) steht mit 17.990 (19.990) Euro in der Preisliste. Gerade erschienen ist der XLV, ein um gut 24 Zentimeter verlängerter Tivoli, jeweils um 1000 Euro teurer. Alleine mit diesem Duo will Ssangyong noch in diesem Jahr die Verkäufe in Deutschland auf rund 4000 Stück nahezu verdoppeln. Und das soll nur der Anfang einer Erfolgsgeschichte sein, weitere Modelle werden folgen.

Der Innenraum wirkt edel durch Leder und Holz

Das Ssangyong-Designstudio nahe Seoul ist fast 100.000 Quadratmeter groß. Hier stehen die Ssangyong-Modelle der nächsten zwei Jahre. Im Mittelpunkt der neue Rexton, ein gut fünf Meter langes SUV, das mit dem auch bei uns verkauften Vorgänger nichts mehr gemein hat. 20-Zoll-Räder unter markant gewölbten Radhäusern, schmale LED-Scheinwerfer, großer Lufteinlass unter dem zierlichen Grill. Unter der sanft abfallenden Motorhaube sollen leistungsstarke Diesel- und Benzinmotoren ihre Kraft auf alle vier Räder verteilen.

Innen will Ssangyong einen Premiumanspruch verwirklichen mit Materialien wie zum Beispiel Lederpolsterung oder Holzapplikationen am Armaturenbrett und den Türen. An Bord sind dann Assistenzsysteme, bei denen Ssangyong Nachholbedarf hatte. Notbremsfunktion, Spurhalte- und Toter-Winkel-Warner oder Fernlichtassistent. Wenn er im nächsten Jahr auch auf deutsche Straßen rollt, wird er etwas teurer als das jetzige Modell. Dessen Preise beginnen derzeit bei knapp 30.000 Euro für den Allradler.

Wichtiger aber ist der Nachfolger des kleinen Korando, der gegen einen Audi Q3 ebenso antreten soll wie gegen Nissan Qashqai oder Toyota RAV4. Die Entwürfe lassen jedoch durchaus Vergleiche zum Range Rover Evoque zu. Auch im Bereich Elektroauto will Präsident Choi Johng-sik mit von der Partie sein und setzt dazu auf Partnerschaften. Er bestätigte etwa Gespräche mit BMW.Zu sehen war jetzt in Korea die Konzeptstudie ­E-XIV auf Basis des Tivoli. Neben einer leistungsstarken Batterie (42 kWh), die eine Reichweite von bis zu 400 Kilometer ermöglichen soll, hat der 4,18 Meter lange Zweitürer einen 650 ccm großen Einzylinderbenzinmotor an Bord, der weitere 300 Kilometer Fahrt möglich macht. Die Ladezeit soll zwischen 30 Minuten und sieben Stunden liegen. Auf ein Auto allerdings müssen Interessenten außerhalb Südkoreas weiterhin verzichten. Die bis zu 5,44 Meter lange Luxuslimousine Chairman bleibt im Lande.