Das neue Mini-Cabrio als John-Cooper-Works-Modell hat 231 PS bei einem Zweiliter-Turbo – ab sofort beim Händler

    Sturmwarnung oder Sonnenschein? In diesem Mini geht beides – und zwar zusammen. Denn kurz nach der Premiere des neuen Cabrios reicht die britische BMW-Schwester die Open-Air-Version jetzt auch als John-Cooper-Works-Modell nach. Zwar steigt der Preis damit auf stattliche 33.500 Euro, doch dafür auch die Leistung des Zweiliterturbos um knapp 25 Prozent. Macht unter dem Strich 231 PS, 320 Nm – und vor allem jede Menge Spaß.

    Anders als noch bei der vorherigen Generation hat dieser Spaß jetzt ­allerdings mehr Niveau und vor allem mehr Kultur. Denn auch wenn der John Cooper Works nach wie vor den Showstar gibt und mit seinen bulligen ­Anbauteilen gerne auf dicke Hose macht, ist er wie das ganze Cabrio doch etwas reifer und erwachsener geworden. Deshalb bietet der Winzling jetzt mehr Platz für Kinder und Koffer, mehr Ergonomie, moderne Assistenten und ein besseres Verdeck. Dazu kommt spürbar mehr Langstreckentauglichkeit. Der Fahrer kann sich aussuchen, in welchem Modus er unterwegs sein möchte, etwa im komfortablen Mid-Mode oder im sparsamen Öko-Set-up.

    Der Kleinwagen bleibt ein Kurvenräuber erster Güte

    Doch keine Sorge, nur weil er jetzt nicht mehr ganz so nervös über die Fahrbahnfugen tänzelt und nicht mehr ganz so gierig mit den Vorderrädern an der Fahrbahn scharrt, wird aus dem JCW kein Langweiler. Im Gegenteil: Mehr denn je taugt die stärkste Variante der Baureihe zur Spaßgranate. Nicht umsonst beschleunigt er in 6,6 Sekunden von null auf 100 km/h und kratzt mit maximal 242 Sachen sogar ganz knapp an der 250er-Marke.

    Schon das dunkle Grollen nach dem Anlassen klingt verheißungsvoll. Wenn man unterhalb des Schaltknaufs am Drehregler auf den Race-Modus wechselt, wird die Klangfarbe noch düsterer. Auch wenn die Geschichte mit dem Gokart-Gefühl vom Marketing übertrieben wird, bleibt der Kleinwagen ein Kurvenräuber erster Güte. Der kurze Radstand, das stramme Fahrwerk, der tiefe Schwerpunkt, das elektronische Sperrdifferential und die extrem direkte Lenkung – da ergeben plötzlich auch die tief ausgeschnittenen Sportsitze mit dem guten Seitenhalt einen Sinn – und jede Landstraße wird zur Lustmeile.

    Diese Lust ist natürlich umso größer, je weiter man das Dach öffnet. Denn umso lauter hört man das typische Brabbeln aus den zwei Endrohren, sobald man den Fuß vom Gas nimmt. Und um so direkter fühlt man die Geschwindigkeit, wenn schon jenseits der Stadtgrenze so langsam ein Sturm über der Sonnenbank aufzieht, spätestens auf der Autobahn. Zwar spürt man schnell ein deutliches Zerren im Lenkrad. Man hört, wie die Reifen um Halt wimmern. Und immer wieder rutscht einem das Herz in die Hose, weil der Mini in schnellen Kurven ziemlich weit nach außen drängt. Doch fast egal, wie toll man es mit dem John Cooper Works auch treibt, am Ende bleibt der Brite immer auf Kurs oder wird spät aber zuverlässig von der Elektronik wieder eingefangen.

    Zwar soll am offenen Mini John Cooper Works vor allem der Fahrer seinen Spaß haben. Doch auch die Finanzleute00 von BMW bekommen bei diesem Auto leuchtende Augen. Denn den Aufstieg vom kaum nennenswert langsameren Cooper S lässt sich Mini mit stolzen 4000 Euro bezahlen.