Viele Autos werden häufig nur wenige Kilometer bewegt – und verschleißen dadurch schneller

Wer ständig nur Kurzstrecke fährt, der schadet seinem Auto. Dabei ist die „Kurzstrecke“ gar nicht so kurz, wie häufig angenommen wird, sagt Hans-Georg Marmit, Kraftfahrzeugexperte der Sachverständigenorganisation KÜS. Bei Strecken unter zehn Kilometern hat der Motor keine Chance auf Temperatur zu kommen. Dadurch entstehen verschiedene Probleme. Beispielsweise kann Kraftstoff, der über den Brennraum in die Ölwanne gelangt ist, nicht mehr verdampfen und sammelt sich im Öl. Dessen Schmierfähigkeit lässt dadurch nach. Wer sehr viel Kurzstrecke fährt, sollte die Ölwechselintervalle verkürzen.

Darüber hinaus rostet der Auspuff eines Kurzstreckenfahrzeugs schneller. Hier setzt sich Kondenswasser aus dem Motor ab, das bei kurzen Strecken aufgrund der geringen Temperatur nicht verdampfen kann. Außerdem ist der Kraftstoffverbrauch bei kaltem Motor höher, denn der Benziner wird dann mit einem fetteren Kraftstoffluftgemisch gefahren. Erreicht der Motor keine Betriebstemperatur, können aus diesem Grund außerdem die Kerzen verrußen und der Wagen springt schlechter an. Besonders schädlich ist Kurzstrecke für Dieselfahrzeuge mit Rußpartikelfilter. Wenn das Fahrzeug lediglich in der Warmlaufphase betrieben und vor Erreichen der Betriebstemperatur ausgeschaltet wird, startet das Motormanagement die Regenerierung des Filters nicht. Er verstopft, und irgendwann ist das Fahrzeug nicht mehr betriebsbereit.