Der Winter naht. Das weiß man nicht nur dank Kalender, Wettervorhersage und „Game of Thrones“. Sondern auch, weil sich die schlauen Ratgeberartikel zum Verhalten als Autofahrer bei niedrigen Temperaturen mehren. In diesen erfährt man zum Beispiel, dass es keine so tolle Idee ist, Michelin-Männchen-mäßig eingemummelt hinter dem Steuer zu sitzen. Aber die Ledersitze sind doch so schrecklich kalt beim ersten Einsteigen – dafür braten sie einen im Sommer. Was war noch gleich so toll an der toten Kuh auf dem Sitz, dass man Hunderte von Euros zusätzlich für sie ausgibt? Man weiß es nicht.

Dass der daunengefüllte, bodenlange Schlafsack mit Ärmeln jedenfalls irgendwie hinderlich beim Fahren ist, könnte einem trotz des mikroklimatischen Ungemachs der ersten fünf Minuten auch von allein auffallen. Spätestens, wenn sich die Schneeschürze der Funktionsjacke mit dem Gurtschloss verhakt hat, während der Lawinen­peilsender im Ärmel das Entertainmentsystem durcheinander bringt und einem die bis -68° Celsius auf Komfort geeichte Kapuze über die Augen
gerutscht ist, der Skifahrer-Airbag im Nacken spontan auslöst und das Handy in einer der 734 Taschen anfängt zu klingeln.

Tauchen dann auch noch freundlich flackernde blaue Lichter im Rückspiegel auf, weil man auf den Schal in puscheligen Anakonda-Ausmaßen partout nicht verzichten konnte und die Ordnungshüter der Verdacht beschleicht, man habe sich böswillig vermummt und sei auf dem Weg zu Bank-, Juwelen- oder zumindest Mundraub halten: Dann scheint die Anschaffung einer Standheizung auf einmal eine ziemlich gute Idee zu sein.