Fast eine halbe Million Autos in Deutschland haben das umstrittene Produkt an Bord

Das umstrittene Klimaanlagen-Kältemittel 1234yf ist aktuell bei rund 459.000 in Deutschland zugelassenen Pkw an Bord. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor. Anfang vergangenen Jahres waren es erst 120.000 Autos.

Allein gut 106.000 der zum Stichtag am 30. Juni zugelassenen Fahrzeuge stammen von Hyundai. Die koreanische Marke stellt mit dem Kompaktwagen i30 (61.124 Einheiten) auch das am weitesten verbreitete Modell mit dem Kältemittel. In großem Umfang eingesetzt wird 1234yf unter anderem von Kia, Nissan und Toyota – vor allem in Modellen aus asiatischer Produktion.

Deutsche Hersteller verzichten weitgehend auf den Einsatz des Stoffes; Opel setzt ihn jedoch beim beliebten Mini-SUV Mokka (58.374 Einheiten) und beim Kleinstwagen Karl (1272 Einheiten) ein. Beide Modelle werden in Korea gebaut. Auch das Elektroauto BMW i3 und einige Lieferwagen von Ford sind mit dem Stoff befüllt.

Das von den Firmen Honeywell und Dupont vertriebene Kältemittel ist umstritten, spätestens seit Daimler die Substanz getestet und als brandgefährlich bewertet hat. Der Stuttgarter Hersteller verweigert seitdem den Einsatz des neuen Mittels und befüllt seine Klimaanlagen stattdessen mit dem eigentlich für neue Fahrzeugtypen verbotenen Vorgängerstoff. Auch andere Hersteller vermeiden bislang den Einsatz von 1234yf und nutzen Lücken im Typgenehmigungsverfahren.