E-Autos sind komische kleine Vehikel für Menschen, die auch sonst keinen Spaß am Leben haben. Gut, dieses Vorurteil ist schon teilweise ausgeräumt, Tesla und Co. sei Dank. Aber nun erst recht: Beim 93. „Pikes Peak International Hill Climb“, einem ebenso prestigeträchtigen wie gefährlichen und anspruchsvollen Bergrennen in den Rocky Mountains, hat vor ein paar Tagen erstmals ein Elektroauto den Gesamtsieg geholt. Für die 20 Kilometer, 156 Kurven und fast 1500 Höhenmeter benötigte der Australier Rhys Millen in seinem lettischen (!) Rennwagen neun Minuten und sieben Sekunden, gute 25 Sekunden weniger als der Zweitplatzierte Nobuhiro Tajima – der übrigens ebenfalls elektrisch unterwegs war.

Bloß an der Namensgebung müssen die Damen und Herren noch etwas feilen: Das Siegerauto heißt eO PP03, was so aussieht, als ob jemand mit der flachen Hand auf die Tastatur gehauen hätte. Und die japanische Konkurrenz war im Tajima Rimac E-Runner Concept_One unterwegs: Ein Name, länger als ein Haiku und nur geringfügig kürzer als die Bedienungsanleitung eines Massenspektrometers.

Irgendwie haben es die Autobauer insgesamt nicht mehr so mit Namen, gerade bei den Stromern: BMW hat den i3 und den i8, Tesla verkauft das Model S und irgendwann auch das Model X. Beliebt bleibt neben diesen eher prosaischen Kürzeln auch irgendwas mit Strom: Chevy Volt, Opel Ampera oder einfach ein „e“, das aus dem langweiligen VW Golf den genauso langweiligen e-Golf macht.

Früher hießen Autos Kapitän, Barracuda oder Taunus. Heute hat man meistens nur die Wahl zwischen Zahlen, Nummern und Wortspielen, was das Antriebssystem angeht. Schade.