Lassen Sie uns einen Blick in die Vergangenheit werfen. Damals, in eisgrauer Vorzeit, war das Fahren hochbeiniger, allradgetriebener Fahrzeuge wenigen Berufsgruppen vorbehalten: Landwirte, Förster, Holz- und Bauarbeiter und einige Andere, deren Wege durchs automobile Leben mit schöner Regelmäßigkeit nicht geteert, sondern gematscht sind. Und heute?

Heute machen sich sogar Hersteller daran, SUV auf den Markt zu werfen, von denen man das Selbstbewusstsein erwartet hätte, sich dem Pseudo-Geländewagen-Trend zu verweigern. Aston Martin hat in seiner langen und ruhmreichen Geschichte als Fabrikant unanständig schneller, schöner und teurer Autos bislang kaum echte Ausfälle verzeichnet – vom Kleinwagen Cygnet einmal abgesehen. Und jetzt? Jetzt will der Autobauer mit der Lizenz zum Überholen einen SUV auf den Markt bringen. Ein Sports Utility Vehicle. Ein „die sind so schön übersichtlich“, ein „die Sporttaschen von Johanna und Maximilian passen hinten auch rein“, ein „ich fühl mich gleich sicherer, wenn ich eingestiegen bin“.

Wenn es überhaupt eine Sportwagenmarke gibt, der man ein SUV zutrauen möchte, das vielleicht sogar das Etikett Geländewagen verdient, dann ist das weder Bugatti noch Ferrari: Einzig Lamborghini hat vielleicht noch irgendwo Reste seines Erbes im Genpool. Bevor man sich in Sant’Agata Bolognese daran machte, tief fliegende Türkeile herzustellen, die seit den 60er-Jahren die Träume von kleinen und großen Jungs gleichermaßen beflügeln, baute Ferruccio Lamborghini was? Genau, Traktoren.

Andererseits hat auch Porsche mal Trecker hergestellt. Und trotzdem den Cayenne gebaut. Na ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.