Wilhelmshaven gilt gemeinhin nicht gerade als pulsierende Metropole. Im nahe gelegenen Oldenburg – auch nicht so ganz der Nabel der Welt – kursiert der Spruch „In Aurich ist’s schaurig, in Leer noch viel mehr: Doch willst du jemanden wirklich strafen, schickst du ihn nach Wilhelmshaven.“ Das könnte sich ändern, ist die Stadt am Jadebusen doch nun um eine Attraktion reicher. Neben dem weltgrößten Labskaus-Essen, dem Musikclub Kling Klang und dem JadeWeserPort-Infocenter kann man dort neuerdings auch einen Smart in einzigartiger Sonderlackierung bestaunen.

Sieben Jahre lang lag der motorisierte Elefantenrollschuh am Grund des Hafenbeckens. Es soll sich um ein gestohlenes Fahrzeug handeln, möglicherweise ist er aber auch jemandem aus der Handtasche gefallen oder man hielt ihn für einen besonders hässlichen Heringsköder. Im November wurde das völlig muschelverkrustete Gefährt jedenfalls entdeckt, und mit der Bergung setzte geradezu fiebrige Aktivität ein: Der Gastronom Andreas Jaeger rettete den Smart vor der Schrottpresse und stellte ihn bei Ebay ein, mit der etwas kryptischen Zeile „Smart Tuning Ratte Golf Gti Turbo“, deren Zusammenstellung vermutlich einer ähnlichen Eingebung geschuldet ist wie die der stolzen Käufer: „Nach dem dritten Ouzo“ legten laut NDR drei Einheimische zusammen und erstanden den Smart für gut 1100 Euro, die der Wilhelmshavener Tafel zugute kommen. Sie wollen daraus entweder einen Strandkorb basteln oder ihn wieder herrichten lassen.

Wenn jetzt noch Marco Reus als Werbefigur für den garantiert nicht fahrbereiten Wagen gewonnen werden kann, steht dem Aufstieg Wilhelmshavens zur Smart City nichts im Weg.