Wenn man dem ADAC eines zugestehen muss, dann ist das Konsequenz. Ja, wirklich. Immerhin haben sich die gelben Engel am 10. Februar dieses Jahres ganz konsequent von ihrem Vorstandsvorsitzenden, Verzeihung, Vereinspräsidenten Peter Meyer getrennt. Da wusste man zwar schon, dass die Wahl zum „Auto des Jahres“ mit einer demokratischen Abstimmung in etwa so viel zu tun hat wie nordkoreanische Präsidentschaftswahlen. Man wusste auch, dass die Rettungshubschrauber und -jets des konzernartigen Clubs von Funktionären durchaus auch mal als Shuttleservice genutzt werden. Und dass man vom Pannenhelfer im Zweifelsfall immer eine neue Autobatterie verkauft bekommt, war ebenfalls bekannt.

Der Öffentlichkeit war aber zum Beispiel noch nicht zu Ohren gekommen, dass der ADAC eine halbe Milliarde Euro Steuern nachzahlen muss und es auch ansonsten mit der Offenlegung von Vermögenswerten nicht allzu genau nimmt. Insofern ein konsequenter Rücktritt, der den Reformwillen fast genauso gut unterstreicht wie die Nachricht, dass der kommissarische Präsident August Markl sich nun zum echten Präsidenten küren lassen möchte – auf ausdrücklichen Wunsch des Beirats, der die Reform des ADAC steuern soll.

Markl ist schon seit über 40 Jahren im ADAC, seit 22 Jahren im Vorstand des Regionalclubs Südbayern, seit 14 Jahren Mitglied des Verwaltungsrates und seit drei Jahren Erster Vizepräsident. Genau so einen braucht der ADAC, um Missstände aufzudecken und die „Neuausrichtung“ voranzutreiben. Ganz konsequent. Zumal Markl seine Kandidatur vorher ausgeschlossen hatte – genau wie Meyer seinen Rücktritt.