Mit der Nostalgie ist das ja immer so eine Sache: Da trifft „gut“ oft auf „gut gemeint“, und das Ergebnis ist mit „unbefriedigend“ noch freundlich beschrieben. So zum Beispiel beim Autobauer Opel. Der wildert seit Kurzem tief in der Firmengeschichte, um zu neuen Namen für seine Modelle zu kommen. Als Erstes war der Adam dran. Eine in mehrfacher Hinsicht logisch erscheinende Entscheidung: Immerhin hieß der Firmengründer so. Und wenn man schon mit irgendwelchen Vornamen für Autos anfangen will, ist Adam nicht die dämlichste Wahl. Auch wenn die Tatsache, dass es sich um das bis dato kleinste Opel-Modell handelt, den Erinnerungsschein etwas weniger strahlen lässt.

Nun kommt demnächst der Karl. Ein noch kleinerer Kleinstwagen zum vermuteten Budgetpreis von weniger als 10.000 Euro, der den falsch geschriebenen Vornamen des ältesten Sprosses des Opel-Gründers trägt. Welches Marketing-Genie auf die Idee gekommen ist, die durchaus international anmutende originale Schreibweise mit C zugunsten des teutonisch-kantigen K hintüber fallen zu lassen, möchte man lieber nicht wissen.

Vermutlich steht diese Person noch am Anfang einer steilen Karriere als Taufpate: Wenn ihr erst einmal jemand flüstert, dass es bei Opel seit einigen Jahren gute Tradition zu sein scheint, die Namen von Personenwagen auf A (Astra, Corsa, Meriva...) und die von Nutzfahrzeugen auf O (Combo, Vivaro, Movano) enden zu lassen – von wenigen Ausnahmen abgesehen –, stehen uns herrlich stil-blühende Zeiten ins Haus. Denn Adam hatte vier weitere Söhne: Wilhelm, Heinrich, Friedrich und Ludwig. Vielleicht stellt Opel ja noch in diesem Jahr den Wilhelmo oder den Heinricha vor.