Früher war alles besser. Da konnte man Autodiebe noch daran erkennen, dass sie Gerätschaften wie einen Backstein (Anfänger), einen auseinandergebogenen Draht-Kleiderbügel (Fortgeschrittene) oder einen Satz Dietriche (Profis) mit sich herumtrugen. Und heute? Der moderne Langfinger ist weniger leicht auszumachen. Vielleicht der Typ, der da gerade hektisch auf seinem smarten Phone herumtippt? Und was macht die Frau mit ihrem Laptop am Straßenrand? Auf einmal ist für den Paranoiker von Welt fast jeder verdächtig.

Denn Neuwagen bieten dank Luftdrucksensoren, Bluetooth und tausenderlei anderen kleinen und größeren elektronischen Helferlein ganz neue Einstiegs-Möglichkeiten für den gewieften Hacker. Charlie Miller und Chris Valasek sind solche. Gerade erst präsentierten sie die Ergebnisse ihrer feindlichen Übernahmeversuche auf einer Konferenz in Las Vegas. Und die zeigen, dass man sich drahtlos Zugang verschaffen kann. Oder sich vorkommt wie im schlechten Horrorstreifen, in dem das Auto seinen eigenen Willen entwickelt: Heizung an, Heizung aus. Musik laut, Musik leise. Derlei Scherze gehören noch zu den harmloseren Varianten des Vandalentums.

Bevor Sie jetzt aber hektisch nach draußen rennen, die Autobatterie abklemmen und in die Wohnung schleppen, atmen Sie durch: Zum einen braucht es augenblicklich eine Menge Expertise, um so etwas anzustellen. Und zum anderen entwickeln die Hacker gerade noch ein Stück Technik für das Auto von morgen. Einen kleinen Rechner, der erkennt, wenn Missliches in den Systemen vorgeht, und digitale Einbruchsversuche blockiert. Schöne neue Technikwelt.