Head-up-Displays zum Nachrüsten sind im Kommen, haben aber noch etwas Nachholbedarf

Noch ist die Cockpit-Anzeige, bei der Fahrdaten und andere Informationen wie Navigationsanweisungen ins Sichtfeld des Fahrers auf die Frontscheibe projiziert werden, wenig verbreitet. Allerdings kommen immer mehr Modelle mit Head-up-Displays (HUD) auf den Markt. Und es gibt auch Nachrüst-Sets von Drittfirmen. Damit können auch ältere Autos ausgestattet werden.

Nachrüst-Sets beschränken sich meist auf grundlegende Daten zur Geschwindigkeit oder Navigation. „Oft handelt es sich um eine Leuchtdiodenanzeige, die sich in einer speziellen Folie auf der Scheibe spiegelt“, erläutert Arnulf Thiemel vom ADAC Technik Zentrum. Auch für sie gilt das von Autoherstellern gern erwähnte Sicherheitsplus: Fahrer können ihren Kopf oben lassen und müssen den Blick nicht mehr von der Fahrbahn abwenden, wenn sie wissen wollen, wie schnell sie fahren oder wo sie abbiegen müssen.

Können die Nachrüstgeräte jedoch nur weiter mittig auf dem Armaturenbrett justiert werden, etwa weil der Träger direkt vor dem Lenkrad uneben ist, verspielt die Technik ihren eigentlichen Vorteil: „Dann müssen Autofahrer den Blick doch wieder abwenden“, so Thiemel. Interessenten sollten deshalb Geräte vorab ausprobieren. Dabei muss auch geprüft werden, ob die in der Höhe prinzipiell variable Anzeige so justiert werden kann, dass es für groß gewachsene Autofahrer reicht. Selbst bei fest verbauten Lösungen stellt sich manchmal das Problem beschnittener Spiegelbilder ein.

Einer der ersten Anbieter eines portablen HUD ist die Garmin. Das Gerät in den Dimensionen eines klobigen Handys kostet 179 Euro. Dafür verspricht der Hersteller, dass es neben Tempo und Tempolimit auch Navigationsdaten auf die Frontscheibe spiegelt. Jedoch ist mit dem Smartphone ein zweites Gerät nötig. Per Bluetooth versorgt das Telefon über eine App das Head-up-Display mit Informationen.

Eine Alternative für rund 50 Euro hat iFound mit dem Universal Auto HUD im Angebot. Es spiegelt neben der Geschwindigkeit nebst Warnung bei überschrittenem Tempolimit auch Motordrehzahl, Wassertemperatur, Schaltempfehlungen fürs Kraftstoffsparen oder der aktuelle Kraftstoffverbrauch auf die Scheibe. Eine Navigationsfunktion steht nicht zur Verfügung. Seine Daten erhält das Gerät über die OBD-II-Schnittstelle des Autos.

Ganz ohne Kabelverbindung kommt das Speed Visio Nomad von Valeo aus. Es kostet mit eingebauter GPS-Technik knapp 80 Euro. Der Funktionsumfang ist gegenüber den anderen Lösungen eher gering. Als Haupt-Feature nennt der Hersteller das GPS-Geschwindigkeitssignal samt Tempowarner. Ein sehr ähnliches, aber mit 100 Euro etwas teureres Gerät bietet die Firma X-Parts an. Einen Allrounder hat die US-Firma Navdy für kommendes Frühjahr angekündigt. Das Gerät (ab 220 Euro) soll auch Benachrichtigungen von Twitter, Facebook oder WhatsApp auf eine kleine Kunststoffscheibe zum Aufklappen projizieren.