Der Kia Sportage 1.7 CRDi kommt mit Frontantrieb aus – und lockt mit langer Garantie

Dass Kia-Chefdesigner Peter Schreyer seine Marke auf absolut zeitgemäßes Äußeres getrimmt hat, zeigt sich mitunter auch dann, wenn ein Facelifting ansteht – und es dann doch quasi ausfällt. So jüngst geschehen beim Kia Sportage, dem beliebten SUV der Einsteigerklasse. Erst beim zweiten oder dritten Blick lassen sich die minimalen äußeren Unterschiede gegenüber dem Vorgänger erkennen. Der Kühlergrill besitzt nun einen Chromrahmen, die serienmäßigen Leichtmetallräder bekamen ein neues Design. Außerdem strahlen die Rückleuchten nun in LED-Technik, und die Dachantenne hat ein Haiflossen-Design.

Warum eine erfolgreiche Form ändern, dachten sich die Kia-Kreativen – und verpassten dem Kompakt-SUV lediglich einen überarbeiteten Innenraum mit Soft-Touch-Oberflächen, einem neuen Layout der Instrumenten-Sammlung einschließlich einer 4,2 Zoll großen TFT-LCD-Anzeige samt Rückfahrkamera (ab Ausstattungsniveau Spirit). Bei Nachtfahrten sorgt zudem indirekte Beleuchtung für angenehme Atmosphäre.

Die 115 PS des Diesels genügen, sind aber keine Urgewalten

Dazu tragen auch die sechs Lautsprecher der Audioanlage sowie das neue Infinity-Premiumsoundsystem bei, das in der Ausstattungsstufe Spirit serienmäßig montiert wird. Im Winter werden sich die Kia-Fahrer über ein beheizbares Lenkrad (Serie ab Spirit) und eine gegen Aufpreis lieferbare Standheizung mit Fernbedienung freuen. Allerdings wirkt die Gestaltung des Interieurs wie eine Leistungsschau der Kunststoffindustrie – die Materialien reichen von solidem Hartplastik bis zu haptisch angenehmen Variationen.

Unter der Haube zeigt sich der 1.7 CRDi nach wie vor als angenehmes Antriebsaggregat. Seine 115 PS reichen zwar nur zu mäßigen Beschleunigungswerten und einer Tempospitze von 173 km/h, dafür ist der Verbrauch (5,3 Liter nach EU-Norm, ca. 6,5 Liter in der Praxis) des als Frontriebler (2WD) ausgelegten Testwagens lobenswert. Auch fällt der Diesel nicht durch unangenehme Lautstärke auf. Wie bei allen Motorisierungen passen 58 Liter in den Tank, was hier für eine anständige Reichweite genügt. Der Antrieb erfüllt laut Kia-Datenblatt die Abgasnorm Euro 5, für die ab 1. Januar 2015 für Neuzulassungen geltende Norm Euro 6 genügen die Werte somit noch nicht.

Dank einer neuen Frontscheibe einschließlich verbesserter Verbundfolie konnte der Geräuschpegel im Innenraum verringert werden. Zum neuen akustischen Erlebnis tragen die Modifikationen am Antriebsstrang bei. Die Kia-Ingenieure fanden für den Sportage eine neue Anordnung der Antriebswellen und eine Getriebehalterung mit einer gesteigerten Steifigkeit. Von Tempo 130 km/h an muss sich der Wagen den Windgeräusche wieder beugen, die aber nicht übermäßig lästig werden.

Das Fahrwerk zeigt sich von einer eher komfortablen Seite. Das kompakte SUV ist aber weit davon entfernt, zu einer Sänfte zu mutieren. Der Fahrer erhält durchaus Rückmeldung über die Fahrbahnbeschaffenheit und kann entsprechend reagieren. Auch von gemeinen Querrillen lässt sich der Sportage nicht aus der Ruhe bringen.

In das elektronische Stabilitätsprogramm ESC haben die Techniker einen Schleuderschutz für den Gespannbetrieb integriert. Die elektronische Unterstützung greift immer dann ein, wenn der Hänger droht, seine eigenen Wege zu fahren und bringt das Gespann wieder auf Kurs.