71.916 Autos wurden 1981 in Deutschland geklaut, nicht einmal jeder fünfte Fall wurde im selben Jahr aufgeklärt. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten dürften es naturgemäß noch ein paar mehr Fahrzeuge gewesen sein, die den Besitzer unfreiwillig gewechselt haben. Darunter auch die Corvette von George Talley. Im Gegensatz zu den meisten geklauten Autos ist der silberne Flitzer Baujahr 1979 aber wieder aufgetaucht.

Wenn auch mit ein wenig Verspätung. Vor einigen Tagen bekam der Detroiter Talley einen Anruf: Man habe seinen Wagen gefunden. Das Erstaunliche an der Geschichte ist, dass Talley nicht ungläubig lachend auflegte, sondern den Polizisten am anderen Ende ausreden ließ.

Das Auto sei wohlauf, befinde sich aber nicht mehr in seiner Heimatstadt, sondern gut 1000 Kilometer entfernt in Columbia. Anhand der Fahrgestellnummer war es tatsächlich gelungen, Fahrzeug und Halter wieder zusammenzuführen. Zumindest auf dem Papier. Für die Überführung kam GM auf, der Hersteller der Corvette, für den Talley früher gearbeitet hatte.

Kein Wunder, der Konzern freut sich augenblicklich wohl über jede Meldung, die nicht mit millionenfach defekten Zündschlössern, die nach jahrelanger Ignoranz seitens des Konzerns zu insgesamt mindestens 13 Todesfällen geführt haben.

Talley kann sich trotzdem über seine wieder aufgefundene Corvette freuen: Zum einen hat sie in den vergangenen 33 Jahren weniger als 80.000 Kilometer gesammelt, ein Zeichen für vielleicht kriminelle, aber zumindest liebevolle Neubesitzer. Zum anderen sind zwar unter den allein in diesem Jahr mehr als 29 Millionen zurückgerufenen Autos der diversen GM-Marken auch diverse Corvettes. Aber kein Baujahr 1979.