Warum machen Automobilkonzerne eigentlich so gern Werbung damit, dass sich ihre Modelle extrem gut verkaufen? Das ist doch ein Stück weit widersinnig. Immerhin möchte man auch mit der Wahl seines Autos seine Individualität demonstrieren. Und kauft dann einen Golf? Gähn.

Viel schlauer wäre es doch, mit dem anderen Ende der Zulassungs-Statistik zu protzen. So outet man sich durch die Anschaffung eines Chevrolet Malibu (kennen Sie nicht? Macht nix, geht uns allen so) quasi als Marlboro-Mann unter lauter Großstadt-Weicheiern. Gerade mal 28 der Mittelklasse-Limousinen fanden in Deutschland im ersten Halbjahr 2014 einen neuen Besitzer – für je 30.000 Euro. Es geht noch günstiger und noch exklusiver: Einen Renault Wind, eine Art platt gedrückten Twingo mit offenem Verdeck, bekommt man laut Liste schon für 16.900 Euro. Gratis dazu gibt es die Gewissheit, dass nur 25 Menschen in diesem Jahr einen kauften. Und dass nicht mehr viele dazukommen werden. Das Kompakt-Cabrio verkaufte sich so schlecht, äh, gut, dass es nicht einmal drei Jahre lang produziert wurde. Immer noch zu teuer, immer noch Angst, jemandem mit dem gleichen Wagen zu begegnen? Greifen Sie zum Lada Granta, der Limousine – hüstel – unter den Ladas. Kostet unter 10.000 Euro und rollt fabrikneu gerade einmal 13-mal durch Deutschland.

Für die Top-Adresse in Sachen Individualität muss man allerdings doch etwas tiefer in den Sparstrumpf greifen: Der Cadillac CTS schlägt mit 49.900 Euro zu Buche, bietet aber auch die Gewissheit, dass selbst Bentley Mulsanne und Rolls Royce Ghost (jeweils 14 Exemplare) daneben nach Mainstream aussehen. Ganze sechs Stück verkaufte GM seit Januar.