Wer mit dem Mobiltelefon seine Tickets löst, soll Geld sparen und Knöllchen vermeiden

Fahrer, die ihr Auto abstellen, können die Gebühren mit Bargeld begleichen, aber mobile Lösungen fürs Handy, die das Parken einfacher machen sollen, setzen sich nach und nach durch. Es entstehen geringe Extrakosten, und doch soll das Parken für die Nutzer unterm Strich so günstiger sein.

Als Handyparken werden mobile Dienste bezeichnet, die das Zahlen der Parkgebühr per Mobiltelefon ermöglichen. Ein Massenphänomen ist das Handyparken noch nicht, es gibt bislang etwa eine Handvoll größerer Anbieter. Sie alle setzen die Benutzung mit einem Mobiltelefon voraus, das nicht unbedingt ein Smartphone sein muss. Man braucht kein Kleingeld mehr zur Hand zu haben, und ein weiterer Vorteil ist, dass der Autofahrer teilweise nicht mehr auf eine Parkdauer festgelegt wird, wie man sie am Automaten noch vorwählen muss.

Um die Vorzüge zu nutzen, müssen sich Autofahrer vorab bei einem Anbieter registrieren, wobei dieser Schritt etwa bei sms&park von Sunhill Technologies entfalle, wie Sprecherin Claudia Pintus sagt. Ansonsten geschieht die Anmeldung kostenfrei oder gegen Beitrittskosten von wenigen Euro, sagt Michael Sandrock von mobil-parken.de – einer Website, die Überblick über die Möglichkeiten des Handyparkens in Deutschland gibt. Zu den Anbietern zählen zum Beispiel Easy Park, Mobile City, Parkfoxx und Parkmobile.

Die Parkgebühren entsprechen dem, was man am Automaten oder an der Parkuhr zu zahlen hätte. Zusatzkosten entstehen durch Bearbeitungsgebühren pro Parkvorgang, je nach Anbieter zwischen 10 und 50 Cent.

Nachdem das Auto geparkt ist, hat der Nutzer des Handyparkens mehrere Möglichkeiten. Die komfortabelste liefert eine Smartphone-App: Hier kann der Fahrer zum Lösen des virtuellen Tickets im Auto sitzen bleiben. Die Handy-Software erkennt bei aktivierter Geo-Lokalisierung die Parkzone, in der sich der Fahrer befindet, über sie kann er den Parkvorgang starten und wieder beenden.

So ist es bei Mobile City und Easy Park. Bei sms&park, das es auch als App gibt, muss sich der Nutzer auf eine Parkdauer festlegen. „Von unterwegs aus kann er aber jederzeit bequem nachlösen“, sagt Sprecherin Pintus.

Wer ein normales Handy hat, der kann den Parkvorgang je nach Anbieter wahlweise auch per Anruf oder SMS starten. Dann aber entfällt der Gang zum Parkscheinautomaten nicht. Denn an dem Gerät muss die Parkzonennummer abgelesen werden, die mit Kfz-Kennzeichen und gewünschter Parkdauer an den Anbieter übermittelt wird.

Beachten muss der Nutzer die in der Parkzone jeweils erlaubte Höchstparkdauer. „Überschreitet er diese, wird er aus dem System ausgeloggt“, warnt Carsten Puhl von Mobile City. Die Firma aus Saarbrücken zählt sich wie sms&park zu den Marktführern, hat mittlerweile 15.000 Kunden, die den Dienst in 60 Städten in Deutschland, Österreich und Frankreich nutzen. Sunhill verzeichnet für seinen Dienst sms&park 200.000 Kunden in 70 deutschen Städten.

Die Easy Park GmbH mit Sitz in Düsseldorf, die ihre Dienste in Deutschland in rund 30 Städten anbietet, wirbt auf ihrer Website: „Spare Zeit! Spare Geld! Keine Strafzettel!“ Geld sparen lässt sich mit Handyparken laut Sprecher Philipp Zimmermann tatsächlich, jedenfalls wenn man seiner Argumentation folgen mag. „Um Knöllchen zu umgehen, werfen viele Autofahrer mehr Geld in den Automaten, als sie müssen“, sagt er. Weil per App minutengenau abgerechnet werde, zahlten die Kunden letztlich weniger fürs Parken – trotz der Transaktionsgebühren.

Der Strafzettel an der Windschutzscheibe gehört auch Sunhill Technologies zufolge der Vergangenheit an – wenn man sich an die Regeln hält. Der Nutzer werde zehn Minuten vor Ablauf der Parkzeit per SMS benachrichtigt. Weil bei Bedarf nachgebucht werden könne, ließen sich kostenpflichtige Verwarnungen leicht verhindern.

Abgerechnet wird immer bargeldlos. Je nach Anbieter geschieht dies über die Kreditkarte, PayPal, per Lastschrift, Direktüberweisung, registrierungsfreies SMS-Payment oder Prepaid-Guthaben. Wer das Parkticket per SMS löst, erhält dafür gängigerweise einen Posten auf seiner Handyrechnung. Dass ein Parkticket gelöst wurde, erkennen Ordnungshüter anhand des Kfz-Kennzeichens, sagt Michael Sandrock: „Mit einem Mobilgerät können sie über den Rechner der Stadtverwaltung prüfen, ob gezahlt wurde.“