In Hamburg bekommen nur gut 63 Prozent auf Anhieb die begehrte HU-Plakette. Meistens sind Beleuchtung, Fahrwerk und Abgasanlage betroffen. Das steigende Durchschnittsalter spielt eine Rolle.

Im Bundesdurchschnitt fällt jedes vierte Auto wegen gravierender Mängel beim TÜV durch, in Hamburg sogar jedes dritte. „Je älter die Fahrzeuge, desto erheblicher die Mängel“, sagte Klaus Brüggemann, Präsidiumsmitglied beim Verband der Technischen Überwachungsvereine (TÜV), bei der Vorstellung der jüngsten Statistik. Meistens seien Beleuchtung, Fahrwerk und Abgasanlage betroffen.

Insgesamt sei der Zustand der Fahrzeuge aber zufriedenstellend: „Ich glaube, dass wir in Europa eindeutig führend sind.“ Drei Viertel aller Autos kommen demnach mit keinen oder nur geringen Mängeln zur Hauptuntersuchung und erhalten die Plakette sofort. Bei erheblichen Mängeln muss der Wagen erst in die Werkstatt. Der Anteil dieser Autos liegt in diesem Jahr mit 24,9 Prozent höher als im vergangenen Jahr, als es noch 20 Prozent waren. Der TÜV-Verband führt das aber auf rechtliche Änderungen zurück. So war es früher nur ein leichter Mangel, wenn der Rückfahrscheinwerfer nicht ging. Heute sei es ein erheblicher Mangel.

Auch das steigende Durchschnittsalter spiele eine Rolle. In diesem Jahr waren die Autos auf deutschen Straßen im Durchschnitt 8,7 Jahre alt – vor zehn Jahren waren es noch 7,4 Jahre. Am besten schnitten deutsche und japanische Marken ab, Spitzenreiter unter den zwei- bis dreijährigen Autos war der in Spanien gebaute Opel Meriva. „Man sollte sein Auto regelmäßig warten lassen“, riet Brüggemann. „Wir können nur an die Fahrer appellieren, ihre Autos in die Werkstatt zu bringen, Inspektionen machen und Mängel auch beheben zu lassen.“ In Hamburg bekamen auf Anhieb nur gut 63 Prozent aller Autos, die im vergangenen Jahr beim TÜV Nord vorfuhren, eine neue HU-Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit. Bei mehr als 50 Prozent gab es am Wagen gar nichts zu beanstanden. 36,1 Prozent der in der Hansestadt geprüften Fahrzeuge hatten erhebliche Mängel und mussten unverzüglich repariert werden, bevor die Plakette auf das Nummernschild und das HU-Siegel in den Fahrzeugschein geklebt werden konnten. Absolut verkehrsunsicher waren nur 0,06 Prozent.